Ökumenisches Heiligenlexikon

Ludwig Ingwer Nommensen

1 Gedenktag evangelisch: 23. Mai (EKD)
                                            7. November (ELCA)

Name bedeutet: berühmter Krieger (althochdt.)

Missionar in Sumatra
* 6. Februar 1834 in Norderhafen auf der ehemaligen Insel Nordstrand bei Husum in Schleswig Holstein
23. Mai 1918 in Sigumpar auf Sumatra in Indonesien


Ludwig Nommensen
Ludwig Nommensen

Ludwig, Sohn des armen Schleusenwärters Peter Nommensen, erlitt als Kind einen schweren Unfall; ein nach einem Jahr herbeigerufener Arzt empfahl die Amputation des Beines, da es keine Heilung gebe. Nommensen dagegen vertraute auf die Zusage Jesu: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben. Er wurde gesund und trat 1857 in Barmen - dem heutigen Wuppertal-Barmen) ins Seminar der Barmer Missionsgesellschaft ein.

Nommensen wurde 1861 als Missionar nach Sumatra gesandt und begab sich dort gegen die Warnung der Missionsleitung und gegen das ausdrückliche Verbot der Kolonialregierung ins Landesinnere. Seine Vorgänger waren in seinem Geburtsjahr auf diesem Weg von den eingeborenen Batak ermordet und angeblich verspeist worden. Aber Nommensen konnte sich behaupten, er lebte wie die Einheimischen und gewann vor allem durch medizinische Hilfen und wunderbare Heilungen ihr Vertrauen. 1869 errichtete er die erste Kirche, 1882 begann er mit der Ausbildung einheimischer Pfarrer. Angriffe der animistisch geprägten Zauberer bis hin zu einem Giftanschlag überstand er unbeschadet.

1881 kam Nommensen zum Toba-See 1. Nachdem seine Gemeinde im Silindung genannten Gebiet südlich des Toba-Sees auf 4000 Menschen angewachsen war, zog er nach Pearadja - der heutigen Bezirkshauptstadt von Nordtapanuli namens Tarutung - und 1887 in die kleine Stadt Sipirok in Südtapanuli. Dort musste er auch den Kampf des aufblühenden Islam gegen das Christentum bestehen, aber schließlich konnte er das ganze Volk der Batak christianisieren und wurde schließlich von ihnen als Ompu i, als heilige Person, angesehen.

In Nommensens Todesjahr zählte die Tobak-Batak-Kirche in mehr als 500 Gemeinden 180.000 Mitglieder. Heute ist sie mit ca. 2,5 Millionen Gliedern die größte evangelische Kirche in den südöstasiatischen Ländern. An der Kirche in Odenbüll auf Nordstrand erinnert ein Gedenkstein an Nommensen. Ein weiterer Gedenkstein steht an der Stelle seines abgegagenen Geburtshauses in Norderhafen.

1 Oft wird gesagt, dass Nommensen als erster Europäer zum Toba-See kam. Unser Leser Shohibul Siregar weist darauf hin, dass der erste Europäer tatsächlich der holländische Sprachgelehrte Herman Neubronner van der Tuuk war, der 1853 den See entdeckte; er ließ sich im Land der Batak als Offizier der Nederlandsch Bijbelgenootschap nieder, auf seine Empfehlung kam Nommensen. (R. Nieuwenhuys, HN Van der Tuuk: De, Pen in Gal Gedoopt, Amsterdam, 1962)

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 22.09.2024

Quellen:
• http://www.glaubenszeugen.de/kalender/n/kaln041.htm - abgerufen am 22.09.2024
• Anton Damanik, E-Mail vom 22. November 2004
• http://www.homepages.hetnet.nl/~jvandalen/diversen/Nommensen/Nommensen.htm nicht mehr erreichbar

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.