Ökumenisches Heiligenlexikon

Lukas Etlin

1 Gedenktag katholisch: 15. Dezember

Name bedeutet: aus Lukanien stammend (griech.)

Mönch
* 25. Februar 1864 in Sarnen in der Schweiz
15. Dezember 1927 in Clyde in Missouri in den USA


Lukas Etlin 1 besuchte das Gymnasium der Benediktiner im Kloster in Engelberg und trat dort dem Orden bei. Schon als Novize kam er ins Benediktinerkloster Conception in Missouri in den USA, das von Engelberg aus gegründet worden war. In Clyde war er dann in der Ausbildung von Novizinnen tätig. Von hier aus organisierte er ab 1918 eine weltweite caritative Tätigkeit, anfangs besonders für die Opfer des 1. Weltkrieges. Der Münchner Kardinal Faulhaber überbrachte ihm bei einem Besuch in Clyde persönlich den Dank der europäischen Bischöfe. Besonders wichtig war Lukas Etlin die EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23., daher sein Beiname Apostel der Eucharistie.

Kanonisation: Der Seligsprechungsprozess ist eingeleitet.

1 Die schweizerische Die schweizerische Form des Nachnamens ist meist Ettlin, in den aus Kerns im Kanton Obwalden, dem Nachbarort von Sarnen, stammenden Familien aber Etlin.


Worte von Lukas Etlin

P. Lukas' Predigtsprache war schlicht und fromm, aber aufgrund seines beeindruckenden Einsatzes für die notleidenden Menschen jenseits des Ozeans überaus glaubwürdig:
Jesus ist ganz mein. Wieso? Habe ich nicht heute morgen die heilige Kommunion empfangen? Konnte ich da nicht sagen: Jesus ist ganz mein?
Jesus ist ganz mein in Seiner heiligen Menschwerdung. Jesus ist ganz mein im Stalle zu Betlehem. … Jesus ist mein in Seinem verborgenen Leben, in Seiner Jugend-Zeit, in der Vollkraft des Mannesalters. … Jesus ist ganz mein in Seinem öffentlichen Leben, in Seinen Mühen, in Seinen Verkennungen und Verfolgungen. Jesus ist ganz mein in Seinen Fasten, in Seinen Genugtuungen, die Er dem himmlischen Vater darbrachte für unsere Sünden. Jesus ist ganz mein in Seiner Todesangst. … Jesus, von Blut überronnen auf dem Ölberg, ist ganz mein. Jesus ist ganz mein bei der Geißelung. Jesus an der Geißelsäule der Spott der Menge, an der Geißelsäule von Blut überströmt, ist mein, ganz mein. …
Jesus am Kreuz ist ganz mein. Jesu Arme sind ausgebreitet, mich zu umarmen. Er wirbt um meine Liebe. Seine heiligen Hände und Füße sind durchbohrt aus Liebe zu mir. Jesus am Kreuz ist ganz mein. … Jesus ist ganz mein. Sein durchbohrtes Herz ist mein. Diese Quelle unendlicher Liebe ist ganz mein. …
Jesus in der heiligen Hostie ist ganz mein. … Jesus in allen Lagen meines Lebens ist ganz mein. Jesus ist mein, ganz mein bei meinen Arbeiten, bei der Erholung, in der Rast, in meinen Freuden und meinen Sorgen, im Leben und im Tode. …
Wenn mein Jesus ganz mein ist, was ist die notwendige Folge davon? Keine andere als dass auch ich ganz Sein sein muss. Ich muss mich Ihm ganz geben: meine Seele mit all ihren Kräften, meinen Verstand, meinen Willen, mein Gedächtnis; mein Herz mit all seinem Sehnen; meinen Leib mit all seinen Fähigkeiten und Anlagen.
Damit Jesus uns ganz in Besitz nehmen könne, müssen wir vor allem einige bestimmte Tugenden üben. Eine dieser Tugenden ist die Armut. Jesus war arm; wir müssen Seine Liebe zur Armut nachahmen. … Schaut auf Seine Armut in der hochheiligen Hostie! Um ein reines Opfer für Jesus zu werden, ist's auch notwendig, dass wir unsere Zunge zum Opfer bringen. Wir wollen sie Jesus zum Opfer bringen, indem wir das heilige Stillschweigen genau beobachten, indem wir die innere Sammlung pflegen, indem wir darauf achten, dass wir nicht gegen die Liebe fehlen. …
O heiligstes Herz Jesu, nimm mich an als Opfer Deiner heiligen Liebe!

Quelle: P. Lukas Etlin O.S.B. - Ein kurzes Lebensbild von Erzabt Dr. Norbert Weber O.S.B. Missionsverlag St. Ottilien 1930, S. 42 - 47

Zitate von Lukas Etlin:

Jesus kommt zu uns in unserem Elend. Er ladet uns ein, an Sein liebendes Herz zu kommen. Wäre Jesus Christus nicht Mensch geworden, dann dürfte es für uns schwer sein, Gott zu lieben. Aber Er hat unser Fleisch angenommen und liebt uns mit gott-menschlicher Liebe. Er möchte unsere Liebe gewinnen. Er verlangt von uns nur eine aufrichtige Gegenliebe. Er möchte uns glücklich machen; Er möchte unser Ein und Alles sein. All die Schönheit der Schöpfung kann uns nicht befriedigen. Gott allein kann uns glücklich machen.

Bringe Jesu immer ein freudiges Herz entgegen! Mache viel Akte der Liebe mit deinem Herzen und bald wird dein Herz zu brennen anfangen. Ich will ein Opfer der Liebe Christi sein.

Man muss den jungen Theologen und Priestern nicht nur den Doktortitel geben, sondern vor allem Jesus und Maria und das innere Leben. Gelehrsamkeit bewahrt nicht vor Unglück, Sünde und Schande.

Der Grund unseres wohltätigen Einflusses auf andere richtet sich nach dem Grad unserer Gottesvereinigung und unserer Liebe zu Gott.

Bemerke, dass fast alle Wohltäter bescheidene Leute sind, gewöhnliche Arbeiter und Farmer, die durch außerordentliche Sparsamkeit es zu etwas gebracht haben. Manch einer oder eine opfert fast das ganze Ersparte.

Quelle: P. Lukas Etlin O.S.B. - Ein kurzes Lebensbild von Erzabt Dr. Norbert Weber O.S.B. Missionsverlag St. Ottilien 1930, S. 41, 49, 85, 90f

zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Lukas Etlin

Wikipedia: Artikel über Lukas Etlin

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Succus Gefährten
Jakob Burin
Bretannius von Tomis
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 31.03.2022

Quellen:

• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, Bd. XV, Herzberg 1999
• Ralph Etlin, E-Mail vom 26. März 2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.