21 Märtyrer durch den Islamischen Staat
Gedenktag katholisch: 15. Februar
Gedenktag koptisch: 2. Februar
21 als Wanderarbeiter in Libyen tätige christliche Männer wurden im Dezember 2014 und Januar 2015 entführt bei zwei
Angriffen der Gruppe Ansar al-Scharia
, Anhänger des islamischen Rechts
, die sich im Oktober 2014 dem
sogenannten Islamischen Staat
angeschlossen hatte. Der Islamischen Staat
entstand 2003 in Folge der Wirren
nach dem US-amerikanischen Überfall auf den Irak als terroristisch agierende salafistische Miliz, die ein Kalifat
,
ein dschihadistisches Staatsbildungsprojekt, anstrebt; sie kontrollierte bis Dezember 2017 Teile des Irak sowie des im Bürger-
und Angriffskrieg von NATO-Staaten zerfallenden Syriens und des nach dem Sturz von Machthaber al-Gaddafi durch westliche
Intervention seit 2011 im Chaos untergegangenen Libyen. Zwanzig der Opfer waren
Kopten aus Ägypten - dreizehn davon aus dem Dorf El-Or bei
Al-Minya, ein Mann kam aus Ghana. In einem durch
Ansar al-Scharia
verbreiteten Internetvideo vom 15. Februar 2015 unter dem Titel Eine in Blut geschriebene
Nachricht an die Nation des Kreuzes
wurde gezeigt, wie schwarzgekleidete Männer die in orangefarbene Overalls gekleideten
Opfer an einen Strand schleppen und enthaupten. Der Propagandafilm zeigte auch den tiefen Glauben der Todgeweihten: keiner
wehrte sich, bevor ihm die Kehle durchgeschnitten wurde, einer rief sogar noch Jarab Jesoa
,
Jesus ist der Herr.
Experten hielten das Video - das erste einer Gräueltat der libyschen Ansar al-Scharia
- für authentisch. Ägypten
ließ seine Luftwaffe daraufhin IS-Stellungen in Libyen angreifen. Die angesehene islamische Al-Aschar-Universität in
Kairo betonte, dass solch eine barbarische Tat
nichts mit einer Religion der menschlichen Werte zu tun hat
.
Im September 2017 wurde der Ort gefunden, an dem die Männer verscharrt wurden. Sie wurden 2018 nach El-Or / Al-Aour bei al-Minya überführt und in der dort zu ihren Ehren durch den ägyptischen Staatspräsidenten Abdel Fattah el-Sisi neu erbauten, 45 m hohen Kirche beigesetzt.
Papst Franziskus sagte 2021 in einer Videobotschaft am Gedenktag der 21 Märtyrer, diese Männer seien Heilige aller
Christen, aller Konfessionen und christlichen Traditionen … Diese Männer gaben Zeugnis von
Jesus Christus. Die Kehlen aufgeschlitzt von der Brutalität des
Islamischen Staates, starben sie mit den Worten: Herr Jesus!, indem sie den Namen Jesu bekannten.
Er danke aber auch
den Bischöfen und Priestern der koptischen Schwesterkirche, die die Männer
lehrte und im Glauben wachsen ließ, und darüber hinaus den Müttern der 21 Märtyrer. Sie hätten ihre Söhne mit Glauben
gestillt.
Bei seinem Besuch bei Papst Franziskus in
Rom 2023 schenkte der koptische Papst Tawadros II.
Papst Franziskus eine Reliquie der Märtyrer; Papst Franzikus kündigte daraufhin an,
die 21 auch ins Martyrologium Romanum aufzunehmen.
Kanonisation:
Der koptische Papst Tawadros II. sprach die Männer bereits eine Woche
nach der barbarischen Tat heilig und nahm sie als Märtyrer ins SynaxarionSynaxarion, griechisch von Versammlung
, bezeichnet in den Ostkirchen ein liturgisches Buch. Es verzeichnet die gottesdienstlichen Feiern im Verlauf des Kirchenjahres: die Angaben zu den Bibeltexten, zur Gottesdienstordnung und den Heiligen, deren Feiern begangen werden sollen. Damit entspricht es in etwa dem Martyrologium der römisch katholischen Kirche.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.08.2024
Quellen:
• https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/libyen-is-ermordet-21-koptische-christen-13430943.html - abgerufen am 15.02.2024
• http://www.ead.de/nachrichten/nachrichten/einzelansicht/article/libyen-massengrab-mit-christen-gefunden.html nicht mehr erreichbar
• https://www.spiegel.de/politik/die-kirche-der-maertyrer-a-b2d580ae-0002-0001-0000-000155846338 - abgerufen am 15.02.2024
• https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2021-02/franziskus-21-maertyrer-libyen-kopten-videobotschaft1.html - abgerufen am 15.02.2024
• https://www.katholisch.de/artikel/45002-vom-is-ermordete-koptische-maertyrer-werden-katholische-heilige - abgerufen am 23.05.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.