Magdalena von Canossa
italienischer Name: Maddalena
Gedenktag katholisch: 10. April
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und dem Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums Lugano: 9. Mai
Errichtung des Ordensinstituts: 8. Mai
Name bedeutet: M: die aus Magdala (am See Gennesaret) Stammende (hebr.)
G: Gottes Heldin (hebr.)
Magdalena Gabriela war die Tochter des Markgrafen Octavius von Canossa und seiner Frau Teresa Szluha. Als sie fünf Jahre alt war, starb ihr Vater bei einem Unfall; später erklärte sie, dass sie in diesem Alter die Berufung, Nonne zu werden, verspürte. Zwei Jahre danach heiratete ihre Mutter wieder und gab die Kinder zur Erziehung ihrem Onkel Hieronymus, wo sie von einer Erzieherin schlecht behandelt wurden. Magdalena ertrug die Demütigungen durch ihre Gebete zur schmerzensreichen Maria. Im Alter von 15 Jahren erkrankte Magdalena schwer aufgrund der erlebten Verluste. Sie trat ins Kloster der Karmelitenin ihrer Heimatstadt ein, das sie aber nach acht Monaten wieder verließ. Bald schon ging sie ins Karmelitinnenkloster nach Treviso, trat aber auch dort bald wieder aus, kehrte nach Verona zurück und leitete den Haushalt ihrer Familie.
Durch die Besetzung Norditaliens durch Kaiser Napoleon gab es viele Waisen und Verletzte; von ihrem
Palast in Verona aus kümmerte Magdalena sich um
verwahrloste Kinder, gab ihnen Obdach und Essen und sorgte für ihre Ausbildung. 1808 richtete sie im Stadtteil San Zeno
ein Haus ein, in dem allein stehende Kinder Aufnahme fanden oder unterrichtet wurden und wo sie selbst jeden Tag hilfreich
tätig war. Nach Verhandlungen mit den Behörden konnte sie für ihre Einrichtung das ehemalige
Augustinerinnenkloster San Giovanni e Fidenzio erhalten und gründete
dort 1808 die Kongregation der Figlie della Carità
, der Töchter der Liebe
, nach ihrer Gründerin auch
Canossianerinnen
genannt - heute ist dort das
Mutterhaus ihres Ordens. Magdalena trat selbst
in den Orden ein und lebte nun in einer einfachen Klosterzelle.
1810 wurde Magdalena aus Venedig gebeten, auch dort eine Schule für Straßenkinder zu eröffnen, was 1812 im ehemaligen Kloster an der Kirche Santa Lucia erfolgte; als dieses 1860 abgerissen wurde zum Bau des Bahnhofs, zogen die Schwestern mit der Schule ins ehemalige Kloster an Sant'Alvise um. 1816 konnte eine Einrichtung in Mailand an der Kirche San Luigi Gonzaga gegründet werden, 1820 eine weitere in Bergamo. Kaiser Franz I. von Österreich unterstützte ihre Arbeit und übergab ihr einige alte Klöster.
Papst Leo XII. bestätigte den Orden 1828. Niederlassungen gibt es seit 1860 auch in China, heute auch in England, Indien,
Indonesien, Afrika und Südamerika. 1831 wurde auf Magdalena Gabrielas Anregung hin, die männliche Kongregation unter
Leitung von Pater Francesco Luzzo Ocam, zusammen mit zwei Laienbrüdern in
Venedig, initiiert; diese Gründung der
Canossianer
wurde noch im selben Jahr von Papst Gregor XVI. genehmigt.
Kanonisation: Magdalena wurde am 7. Dezember 1941 von Papst Pius XII. selig- und am 2. Oktober 1988 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen.
Die Kirche
Santa Teresa des Karmeliterklosters in Verona
ist täglich von 6.30 Uhr bis 10.30 Uhr und von 15.30 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2021)
Die Kirche Sant'Alvise in Venedig ist
täglich von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr und von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 3 €. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 04.09.2023
Quellen:
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 3. Christiana, Stein am Rhein, 1994
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://santiebeati.it/dettaglio/32350
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XIV, Herzberg 1998
• http://www.canossiansisters.org/images/MagdaleneBrochure.pdf
• https://www.fondoambiente.it/luoghi/convento-di-sant-alvise
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.