Ökumenisches Heiligenlexikon

Marcellus der Soldat

auch: von Tingis / Tanger

7 Gedenktag katholisch: 30. Oktober
gebotener Gedenktag in Nordafrika
nicht gebotener Gedenktag im mozarabischen      Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird. Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten. Ritus
Hochfest in der Stadt, gebotener Gedenktag im Bistum León: 29. Oktober

1 Gedenktag evangelisch: 28. Oktober

Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)

Soldat, Märtyrer
* in Arzas in Galicien in Spanien (?)
30. Oktober 298 in Tanger in Marokko


Während der Festlichkeiten zu Ehren der Kaiser Maximinian und Diokletian am 21. Juli 298 legte der Soldat Marcellus als Demonstration seines christlichen Glaubens seine Uniform, seine militärischen Rangabzeichen und sein Schwert am Fahnenheiligtum ab und erklärte, aus dem römischen Militär auszuscheiden. Vor den Präses Fortunatus gebracht, bekräftigte er, er wolle nun als Soldat Jesu Christus dienen. Fortunatus wollte den Fall vor Kaiser Maximian und Unterkaiser Constantius bringen, der sich in Spanien aufhielt und den Christen wohl gesonnen war; aber Marcellus wurde nach dessen eigener Intervention vor den Präfekten von Tanger, Aurelius Agricolan, gebracht, wo er sich vor dessen Gericht als schuldig bekannte. Er wurde mit dem Schwert hingerichtet.

Eine Legende berichtet, dass der Protokollführer der Hinrichtung, Cassian, sich daraufhin zum Christentum bekehrte und deshalb ebenfalls gerichtet wurde. Auch Marcellus' Söhne Claudius, Lupercius und Victor, Facundus und Primitivus, Emetherius und Chelidonius, Servandus, Germanus, Faustus, Januarius und Marcialis sowie seine Frau Nonia hätten bald darauf das Martyrium erlitten.

An der angeblichen Stelle des Hauses von Marcellus - oder der Stelle, an der er sein Bekenntnis ablegte - vor der damaligen Stadtmauer in León wurde die Kapelle del Cristo de la Victoria errichtet. Marcellus' Reliquien wurden zurück nach Spanien gebracht, wo sie seit 1493 in einem Schrein der seitdem ihm geweihten Kirche San Marcello in León aufbewahrt werden. Die zwölf Söhne von Marcellus werden in León als die zwölf Märtyrer verehrt, nach ihnen ist dort ein kleiner Platz benannt, an dem einst das Claudius geweihte Benediktinerkloster stand.

Reliquiar im Altar der Kirche San Marcello in León
Reliquiar im Altar der Kirche San Marcello in León

Patron von León in Spanien

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 24.03.2019

Quellen:

• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• http://cosinasdeleon.blogspot.com.es/2010/01/plaza-doce-martires.html

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.