Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria Anna Rivier

französischer Name: Marianne

1 Gedenktag katholisch: 3. Februar
Fest bei den Schwestern von der Darstellung Mariens

Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
A: die Begnadete (hebr.)

Ordensgründerin
* 19. Dezember 1768 in Montpezat-sous-Bauzon bei Aubenas in Frankreich
3. Februar 1838 in Bourg-Saint-Andéol bei Montélimar in Frankreich


Bild in der Pfarrkirche in Montpezat-sous-Bauzon
Bild in der Pfarrkirche in Montpezat-sous-Bauzon

Maria Anna war im Alter von 16 Monaten aus dem Bett gefallen und verletzte sich dabei so schwer, dass sie hinfort ihre Beine nicht mehr benutzen konnte, weder zum Stehen noch zum Gehen. Die Behinderungen verschlimmerten sich, auch weil das Wachstum beeinträchtigt war, bis im Alter von neun Jahren nach vertrauensvoller Hingabe an die Gottesmutter in der Kapelle Notre-Dame in Pradelles bei Le Puy-en-Velay wunderbarer Weise die vollständige Heilung erfolgte. Aus Dankbarkeit wollte sie zunächst Einsiedlerin werden, was sich aber nicht realisieren ließ; deshalb begann sie, ihre Altergenossinnen in den katholischen Glaubenswahrheiten zu unterweisen.

Nach ihrer Erstkommunion kam Maria Anna zusammen mit einer älteren Schwester in das damalige, der Kapelle Notre-Dame in Pradelles angeschlossene Pensionat der Dominikanerinnen - heute ein Altersheim. Nach Ende der Ausbildung wollte sie in dn Orden eintreten, wurde aber abgewiesen, da sie nur 1,32 groß war. So gründete sie in ihrem Heimatort eine Schule und erzog mit großem Erfolg Kinder. Nach Ausbruch der Französischen Revolution musste sie den Schulbetrieb offiziell einstellen, arbeitete jedoch ab 1794 im Verborgenen im benachbarten Dorf Thueyts bei Aubenas weiter, wo dann auch Erwachsene religiös unterwiesen wurden.

Glasfenster in der Pfarrkirche in Montpezat-sous-Bauzon
Glasfenster in der Pfarrkirche in Montpezat-sous-Bauzon

Aus dieser Arbeit wuchs die Kongregation der Sœurs de la Présentation de Marie, der Schwestern von der Darstellung Mariens: 1796 gelobte Maria Anna vor ihren Helferinnen und Schülern, ihr Leben ganz der Himmelskönigin zu widmen. Nach einem Jahr verpflichteten sich erste Gefährtinnen auf eine von dem Sulpzianer Luigi Pontanier verfasste vorläufige Regel; diese wurde 1801 durch den Bischof von Vienne anerkannt. 1805 konnte die Gemeinschaft in ein aufgelassenes Kloster in Bourg-Saint-Andéol umziehen. Maria Anna leitete die rasch wachsende Kongregation; bei ihrem Tod hatte diese schon 130 Häuser in 12 Départements in Frankreich.

Kanonisation: Maria Anna Rivier wurde am 23. Mai 1982 durch Papst Johannes Paul II. in Rom seliggesprochen. Die Heiligsprechung durch Papst Franziskus fand am 15. Mai 2022 ebenfalls in Rom statt.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 16.06.2024

Quellen:
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991
• Infotafel an der Kapelle Notre-Dame in Pradelles

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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