Maria - Assunta - Aufnahme Marias in den Himmel
volkstümlich, evangelisch: Mariä Himmelfahrt
anglikanisch: gesegnete Jungfrau
orthodox: κοιμεσις
, Dormition
, Entschlafung
syrisch-orthodox: Hinübergang Mariä
Gedenktag katholisch: 15. August
Hochfest, gebotener Feiertag (= Tag mit Sonntagspflicht)
Diözesankalender Aachen, Freiburg i. Br., Hildesheim, Speyer, Lausanne-Genf-Fribourg, Innsbruck, Warszawa-Praga und
Zielona Góra-Gorzów / Grünberg-Landsberg, Ciudad Rodrigo
Ordenskalender der Marianer von der Unbefleckten Empfängnis
Fest I. Klasse Im alten Messbuch entspricht die I. Klasse einem Hochfest.
Vigil: Fest II. Klasse Im alten Messbuch entspricht die II. Klasse einem Fest.
Die Feste II. Klasse werden auch in den geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit) gefeiert und verdrängen in der Osterzeit und in der Zeit nach Christi Himmelfahrt die Tagesliturgie.:
14. August
Gedenktag anglikanisch: 15. August oder: 8. September
Gedenktag orthodox: 15. August
Hauptfest
Abschluss: 23. August
Gedenktag armenisch: 15. bis 23. August
Fest, liturgische Feier am Sonntag, der dem 15. August am nächsten liegt
Weihe ihrer Kirche in Valarshapat: 14. August
Gedenktag koptisch: 16. Januar
Fest Tag der Entschlafung
9. August
Fest Tag der Aufnahme in den Himmel
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 16. Januar, 9. August
Gedenktag syrisch-orthodox: 15. August
Hinübergang Mariens
Gedenktag assyrisch: 15. August
Fest Hinübergang Mariä
Biografie: => Maria
Das Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel
- Assunta
, von lateinisch assumptio
, Aufnahme
- hat seine Wurzel in einem Marienfest, das Ende des 4. Jahrhunderts in Syrien, Mitte des 5. Jahrhunderts in
Jerusalem begangen wurde. Im 6. Jahrhundert
wurde der Tag als Dormition
, Entschlafung
Mariens gefeiert und Ende des 6. Jahrhunderts vom oströmischen
Kaiser Mauritius auf den jetzigen Tag gelegt. In der Ostkirche wird das Fest bis heute als Tag der Entschlafung
und Maria als die Panagia
, die Allerheiligste
, bezeichnet; als erster Mensch habe sie die Vergöttlichung
erfahren, weil Christus ihre Seele sofort ins Paradies holte; diese
Heimholung durch Christus wird als Koimesis (griechisch) oder Uspenie (kirchenslawisch) bezeichnet.
Im 7. Jahrhundert feierte man das Fest Aufnahme Mariens
in Gallien, teilweise auch am 18. Januar. Das Fest
entwickelte sich ab dem 8. Jahrhundert zum Himmelfahrtsfest, zunächst in
Rom, am 15. August gefeiert. 813 wurde dieses
Marienfest auch in Deutschland eingeführt. In der römisch-katholischen Kirche ist es Ausdruck der Glaubenslehre, dass der
Leib Marias in den Himmel aufgenommen wurde.
Vom 13. Jahrhundert an wurde die Aufnahme Marias in den Himmel zu der immer großartiger und festlicher dargestellten
Szene der Marienkrönung. Papst Pius XII. verkündete im Jahr 1950 das Dogma von der ganzmenschlichen Aufnahme Mariens
in den Himmel
. Dabei wird - anders als in der volkstümlichen Benennung des Festes - unterschieden die Form der
Himmelfahrt Christi, die als Ascensio
, Aufstieg
, bezeichnet
wird, von der Marias, die als Assumptio
, Aufnahme (in den Himmel)
beschrieben ist.
Marias Leichnam schwang sich der Überlieferung nach in strahlender Lichtaura, von Engeln
unterstützt, empor. 1216 schrieb Cäsarius von Heisterbach die
Legende nieder, doch sind ältere Vorstellungen schon in einem Hymnus des 2. Jahrhunderts vorhanden, der Maria als Braut
Christi und Ecclesia
- Kirche
- bezeichnet. Die das leere
Grab umstehenden Apostel schauten der empor Schwebenden nach. Thomas, der zu spät
gekommene Zweifler, erhielt Marias Gürtel zur Bestätigung, Marias Kleider aber blieben zur Stärkung der Gläubigen im
Sarkophag; sie gehören zu den noch heute gezeigten Reliquien, so im
Dom in Trier und im
Dom in Aachen, ihr - angeblicher - Gürtel u. a. im
Dom in Prato in der Toskana, weitere auch anderswo.
Andere Legenden erzählen, dass die Jünger das Grab der Maria öffneten und darin nicht mehr Marias Leichnam, sondern nur noch Blüten und Kräuter fanden. Deshalb wird in der katholischen Kirche zu Maria Himmelfahrt eine Kräuterweihe vorgenommen - die frühesten Belege dafür stammen aus dem 10. Jahrhundert. Aus sieben verschiedenen Kräutern - die Zahl symbolisiert die sieben Sakramente oder die sieben Schmerzen Mariens - werden Sträuße gebunden und zur feierlichen Kräuterweihe gebracht. Die Sträuße werden dann auf dem Dachboden aufgehängt und sollen gegen Krankheiten, Unheil, Gewitter und Blitzschlag helfen, oft werden zerriebene Blätter davon kranken Tieren ins Futter gemischt.
Mariä Himmelfahrt wird in Süddeutschland und Österreich auch als Großer
oder Hoher Frauentag
begangen.
Damit beginnen in der katholischen Kirche die Frauendreißiger
- 30 Tage, in denen allerorten Marienprozessionen
abgehalten wurden. Auch der Gedenktag Mariä Geburt am 8. September fällt in den Zeitraum
dieser 30 Tage, die mit Mariä Namen am 12. September abgeschlossen werden. In dieser Zeit
besonderer Marienverehrung wird allen Pflanzen, die gerade blühen, große Heilkraft zugeschrieben, an Mariä Himmelfahrt
werden deshalb vielerorts Kräuter geweiht.
Der Entschlafung Mariens sind große orthodoxe Kirchengebäude gewidmet, so im Kreml in Moskau.
Patronin
von Frankreich, von Stadt und Kanton Neuenburg /
Neuchâtel in der Schweiz; der Färber, Gerber,
Sattler und Kinder; in jeglicher Not; des Bistums und des Domes Aachen, der Bistümer
Hamburg, Hildesheim un
Speyer
Bauernregeln:
Zu Mariä Himmelfahrt, das wisse, / gibt's die ersten guten Nüsse!
Mariä Himmelfahrt Sonnenschein / bringt meistens uns viel guten Wein.
Wer Rüben will, recht gut und zart, / sä' sie an Maria Himmelfahrt.
Hat Maria gut Wetter, wenn sie zum Himmel fährt, sie schöne Tag beschert.
Leuchten vor Maria Himmelfahrt die Sterne, / dann hält sich das Wetter gerne.
Wie das Wetter am Himmelfahrtstag, / so es noch zwei Wochen bleiben mag.
Wie das Wetter am Maria Himmelfahrtstag, / so der ganze Herbst sein mag.
Mariä Himmelfahrt ist gesetzlicher Feiertag mit Arbeitsruhe in Bayern in Gemeinden mit überwiegend katholischer Bevölkerung und im Saarland.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.09.2024
Quellen:
•
• http://www.bauernregeln.net/august.html nicht mehr erreichbar
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• Simone Honecker (Hg.): Maria 2008, St. Benno Verlag, Leipzig 2007
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.