Maria von der heiligen Cäcilia von Rom
Taufname: Marie Marguerite Dina Adelaide Bélanger,
Rufname: Dina
Gedenktag katholisch: 4. September
Fest bei den Schwestern von Jesus Maria
nicht gebotener Gedenktag in Kanada
Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
vdhC: nach Cäcilia Romana
D: die Christin (griech. - latein.)
Dina war die Tochter des Buchprüfers Olivier Octave Bélanger und seiner Frau Séraphia Matte. Im Alter von 13 Jahren
entfachte die Lektüre von Schriften von Ludwig-Maria
Grignion de Montfort eine lebhafte Marienfrömmigkeit, im Alter von 15 Jahren beeindruckte sie
die Geschichte einer Seele
der Theresia von Lisieux. Besondere
Begabung zeigte Dina bei ihrer Ausbildung durch Ordensschwestern im Klavierspiel, deshalb wurde sie zur weiteren Ausbildung
nach New York geschickt; hier lebte sie von
1916 bis 1918 bei den von Maria vom heiligen Ignatius Thevenet
gegrüneten Schwestern von Jesus-Maria
und war von deren Leben so beeindruckt, dass sie sich nach der Rückkehr nach
Kanada 1921 dieser Kongregation in Sillery
anschloss, wo sich das Mutterhaus befand. Nach ihrem Ordenseintritt 1922 erhielt sie den Ordensnamen Maria von der heiligen
Cäcilia von Rom und war als Musiklehrerin für die Nonnen tätig.
Einsätze als Lehrerin an anderen Orten musste Maria von der heiligen Cäcilia von Rom mehrmals aufgeben, weil sie krank wurde. So blieb sie bis zu ihrem Tod als Musiklehrerin in Sillery, wo sie erstmals 1925 Visionen über die Ewigkeit und über das Priestertum empfing und zu einer der großen Mystikerinnen des 20. Jahrhunderts wurde. Von ihren Oberen wurde sie bewogen, ihre Erkenntnisse und Offenbarungen in einer Autobiografie festzuhalten,
1951 wurden Maria von der heiligen Cäcilias Gebeine erhoben und in einen
Bleisarkophag gebettet, der in der Kapelle der Maria-Jesus-Schwestern
in
Sillery verehrt wird. Ihre Autobiografie wurde
inzwischen in über 50 Sprachen übersetzt.
Kanonisation: Maria von der heiligen Cäcilia von Rom Bélanger wurde am 20. März 1993 in Rom von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Worte der Seligen
Aus eigener beglückender Erfahrung heraus wirbt Dina für die Bereitschaft, mit Jesus Christus
mitzuleiden:
Wert des Kreuzes! Oh, ich möcht ihn doch allen, besonders den gottgeweihten Seelen erklären! Seelischer oder
körperlicher Schmerz ist eine ewige Goldmine; er ist ein Glutpfeil, den die Liebe aus dem Herzen des Unendlichen schnellen
lässt, um das Menschenherz zu verzehren und in das göttliche Leben einzutauchen. … Wüssten wir, welch göttliche
Liebeslast ein jedes unserer Kreuze in sich schließt, wir würden diesen unendlichen Schatz so sehr hochschätzen, dass
wir nicht aufhören könnten, weder bei Tag noch bei Nacht, Gott glühenden Herzens anzuflehen, damit wir ihn erlangten,
und voller Begeisterung dafür zu danken. Verstünden wir den Wert unserer Kreuze, wir wären starr vor Freude und Glück
bei ihrem Empfang. Prüfungen, Trübsale, Ängste aller Art würden uns ein Lied des Jubels und Entzückens entlocken und
unwillkürlich stimmten wir das
Te Deum
[Dich, Gott
, loben wir] an.
Der Herr wird nicht verstanden! Nein, das Herz des anbetungswürdigen Bräutigams, so zart, so gut, wird nicht erkannt!
Jesus hat sich das Kreuz erwählt als heiliges Gut, er hat es mit Leidenschaft umfangen, es bis zur Torheit geliebt - und
das für uns! Und wenn er uns ein Teilchen dieses mystischen Reichtums anbietet, dann zögern wir, ihm … die Hand zu
reichen. Ach, die gefallene Menschennatur ist ein Abgrund von Finsternis! Gott weiß es. Deshalb hat Seine Barmherzigkeit
stets Mitleid mit unserer Blindheit, und trotz unseres natürlichen Widerstrebens bietet Er uns die unschätzbaren Wohltaten
des Kreuzes an, ja nötigt uns sogar, sie anzunehmen. Oh, wie freut es den göttlichen Meister, ein erkenntliches Dankeswort
zu hören, wenn er uns einen Dorn aus seiner Krone oder einen Tropfen aus seinem bitteren Kelch reicht! Oh, wie frohlockt
sein heiligstes Herz, wenn die verwundete und gekreuzigte Seele in Liebe die Geißeln, die Lanze und die kostbaren Nägel
küsst! Oh, dass die Gabe Gottes doch verstanden würde! Alle Leiden, alle Qualen, alle Martern zusammengenommen erscheinen
meiner Seele süß, wenn ich damit der milden göttlichen Vorsehung auch nur für die geringste Trübsal danken könnte. Oh,
dass doch das Herz des Bräutigams wahrhaft erkannt würde! Geist der Wahrheit, oh, ich flehe dich durch Jesu Verdienste
an, schenke den Seelen Licht, lehre sie, die wahren Güter zu werten und der unendlichen Güte zu danken für Stunden der
Prüfung und Verdemütigung.
Quelle: Das Lied der Liebe - Autobiographie der Seligen Dina Bélanger, Mutter Maria von der heiligen Cäcilia von Rom, übersetzt von M. Raphaela Schlichtner OSB. Theresia Verlag, Lauerz 1998, S. 218f
Zitat von Maria von der heiligen Cäcilia von Rom:
Seine Barmherzigkeit ist unendlich. Unser Erlöser dürstet danach, zu vergeben und zu vergessen. Er
wartet oft nur auf eine Geste oder einen Gedanken der Liebe von unserer Seite, um diesem oder jenem Sünder die
außerordentliche Gnade zu gewähren, die ihn den Händen Satans entreißt.
Die Dreifaltigkeit der Liebe sucht Seelen, um sich ihnen zu schenken mit Ihren göttlichen Schätzen. Schenken,
sich schenken, das ist Bedürfnis für die unendliche Güte. Seelen, die sich vollkommen dem höchsten Willen überlassen,
sind selten. Damit Gott Seine Gnaden verschwenderisch in eine Seele ergießen kann, muss Er Jesus in ihr lebend finden.
Das Fassungsvermögen der Seele ist zu eng begrenzt, um den Ozean der unendlichen Wohltaten aufzunehmen. Aber Jesus, die
Unermesslichkeit, setzt sich an Stelle der Begrenztheit und kann so gewissermaßen das unendliche Verlangen seines
himmlischen Vaters befriedigen.
Um ein Abgrund zu werden, der fähig ist, vom Unendlichen überschüttet zu werden, bedarf es vor allem im geistlichen
Bereich einer vollständigen Vernichtung des menschlichen Seins, hierauf des Eintretens Jesu an dessen Stelle sowie
vollkommener und ständiger Hingabe der Seele an den Willen des Göttlich-Wirkenden. Die anbetungswürdige Dreifaltigkeit
will Ihre Reichtümer der Barmherzigkeit und Liebe in Jesus ausgießen, der die Stelle meines Seins einnimmt.
Quelle: Das Lied der Liebe - Autobiographie der Seligen Dina Bélanger, Mutter Maria von der heiligen Cäcilia von Rom, übersetzt von M. Raphaela Schlichtner OSB. Theresia Verlag, Lauerz 1998, S. 133, 199
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 26.11.2019
Quellen:
• http://www.leveillee.net/ancestry/d23b2.htm
• http://www.leveillee.net/ancestry/bklt1.htm
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 4. Christiana, Stein am Rhein 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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