Ökumenisches Heiligenlexikon

Maria von Jesus Deluil Martiny

ganzer französischer Vorname: Marie-Caroline-Philomène

1 Gedenktag katholisch: 27. Februar

Name bedeutet: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)

Ordensgründerin
* 28. Mai 1841 in Marseille in Frankreich
27. Februar 1884 in Marseille in Frankreich


Maria war die Tochter eines Rechtsanwaltes und einer Mutter, die ihren fünf Kindern die Verehrung des Heiligsten Herzen Jesu vermittelte. Sie besuchte eine Schule der Salesianerinnen in Marseille und das Internat der von Magdalena-Sophia Barat gegründeten Dames du Sacré Coeur, der Ordensfrauen vom Heiligsten Herzen (Jesu) im - heute abgegangenen - Schloss de la Ferrandière in Lyon. Nach Abschluss ihrer Ausbildung nahm Maria von einem beabsichtigten Ordenseintritt Abstand, nachdem Johannes-Maria Vianney ihr zur Geduld geraten hatte. Sie kümmerte sich um ihre Eltern, die sehr unter dem Verlust der anderen vier Kinder litten. In einer mystischen Schau wurde 1863 der Ordensfrau Marie du Sacré-Cœur Bernaud 1863 eine spirituelle Drehscheibe vorgestellt, in deren Mitte das Heiligste Herz Jesu stand, das umgeben war von Anbetern, Engeln und Heiligen sowie Gläubigen, die ihren Namen auf der Scheibe verzeichnen lassen und sich verpflichten, durch Gebet, Nächstenliebe und Sühne eine Ehrenwache des Herzens Jesu zu bilden. Schnell verbreitete sich solche Andacht, Ende 1863 pflegten bereits 112 Klöster der Salesianerinnen diese Gebetsform; der Ehrenwache des Heiligsten Herzens Jesu schloss sie sich nach geistlichen Exerzitien auch Maria Deluil Martiny ihrer Heimatstadt an und bewog auch andere, dies zu tun, darunter Magdalena-Sophia Barat.

Niederlassung der „Töchter des Herzens Jesu” in La Servianne
Niederlassung der Töchter des Herzens Jesu in La Servianne

Unter der geistlichen Führung des Jesuitenpaters Johann Calage festigte sich bei Maria der Wunsch, eine Kongregation ins Leben zu rufen, deren Mitglieder vom Verlangen beseelt sind, durch Liebe und Aufopferung ihrer selbst die der Liebe Christi zugefügten Beleidigungen zu sühnen und die sich ganz besonders verpflichten, dem Priester durch Gebet und tägliche Opfer beizustehen. 1873 gründete Maria am Hochfest des Heiligsten Herzen Jesu in Berchem - heute ein Stadtteil von Antwerpen - die Kongregation der Filles du Coeur de Jésus, der Töchter des Herzens Jesu, die bald schon ein weiteres Haus in Aix-en-Provence und die Niederlassung in La Servianne - einem Ortsteil in den Hügeln oberhalb von Marseille - eröffnete. Als Ordensnamen nahm sie den Namen Maria von Jesus an.

Maria von Jesus' unverwester Leichnam
Maria von Jesus' unverwester Leichnam

Außergewöhnlich an Marias von Jesus' Frömmigkeit war, dass sie Maria als Priesterin verehrte. Sie starb, weil sie erschossen wurde vom Gärtner des Klosters in Marseille, der von anarchistischem Gedankengut beeinflusst war.

Maria von Jesus wurde in der 1875 bis 1878 erbauten Ordenskirche in Berchem bestattet. Der Schrein mit ihren Gebeinen wurde 2013 ins Mutterhaus nach Rom verlegt. Die päpstliche Anerkennung der Kongregation erfolgte 1902.

Kanonisation: Maria von Jesus wurde am 22. Oktober 1989 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 27.06.2024

Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/wochenheiliger/die-selige-marie-de-jesus-deluil-martiny-mutter-mehrerer-kloester;art4876,216194 - abgerufen am 27.06.2024
• http://alexandrina.balasar.free.fr/marie_deluil_martiny.htm - abgerufen am 27.06.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.