Maria Laura Mainetti
Taufname: Teresina Elsa
Gedenktag katholisch: 6. Juni
Name bedeutet: M: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
L: die Lorbeergeschmückte oder: Frau aus Laurentum (latein.)
Teresina Elsa Mainetti war die zehnte Tochter von Stefano Mainetti und der Marcellina geb. Gusmeroli. Sie verlor wenige
Tage nach ihrer Geburt ihre Mutter und wurde dann zuerst von ihrer Schwester, dann von der zweiten Frau ihres Vaters erzogen.
Eine Freundin ihrer verstorbenen Mutter kümmerte sich um ihre Ausbildung, die sie bei den
Figlie della Croce
, den Töchtern des
Kreuzes
in Parma - deren damalige Niederlassung wird heute von der Universität genützt - und anschließend am
Gymnasium des Ordens in Rom erhielt. Dort trat
sie 1957 in den Orden ein, nahm den Ordensnamen Maria Laura an und legte 1960 im Mutterhaus in
La Puye ihre ewigen Gelübde ab. Sie wirkte dann
als Lehrerin an Grundschulen der Töchtern des Kreuzes
in
Vasto bei Chieti, wieder in Rom und Parma und
schließlich in Chiavenna, wo sie 1987 die Leitung der damaligen
Schule der Kreuzschwestern übernahm.
Dein Blick ist stets auf mich gerichtet.
Der zärtliche Blick des Vaters,
des Bruders, des Freundes, des Bräutigams.
Auch ich blicke zu Dir, suche Dich, liebe Dich.
Locke mich zu dir, Vater.
Lehre mich das anbetende Schweigen.
Lehre mich den liebenden Gehorsam.
Lehre mich, mich großzügig hinzugeben.
Lehre mich, Dir mein Ja zu sagen,
auch wenn ich Deine Pläne nicht entschlüsseln kann,
auch wenn mein Herz traurig und bedruckt ist.
Lehre mich, mit mir selbst
und mit den Mitmenschen geduldig zu sein.
Wenn ich jetzt auch nichts von Dir verstehe,
suche ich Dich jedoch ständig
und ich liebe Dich innig.
Mein Herz sehnt sich nach der echten, tiefen Freude.
Du hast mich zu deinem Werkzeug gemacht.
Alles Schöne, was mein Handeln und Tun bewirkt,
was unsere Mitarbeit verwirklicht,
ist nur Dir zu verdanken!
Mit jungen Leuten sprechen
und ihnen sagen, dass Gott Liebe ist:
Er liebt sie, er liebt jeden einzelnen von uns,
denn jeder ist einzigartig in seinen Augen.
In jeder Person, in jedem Ereignis ein Geschenk sehen
und im Geschenk den Geber entdecken!
Am Abend des 6. Juni 2000 verließ Maria Laura Mainetti gegen 22 Uhr das Haus der Kreuzschwestern , um der siebzehnjährigen Ambra Gianasso zu helfen, die sie angerufen und ihr mitgeteilt hatte, dass sie nach einer Vergewaltigung schwanger geworden sei. Dies war aber eine Finte, um die Ordensfrau an die abgelegene Stelle Marmitte dei Giganti zu locken. Dort töten Ambra Gianasso und ihre gleichaltrigen Freundinnen Veronica Pietrobelli und Milena De Giambattista, die sich einem Satanistenkult verschrieben hatten, Maria Laura Mainetti mit 19 Messerstichen.
In ihrem Geständnis nach ihrer Verhaftung erklärten die Mädchen, dass sie ursprünglich den Pfarrer der Stiftskirche der Stadt, Monsignore Ambrogio Balatti, töten wollten, der ihnen aber als zu starker Mann erschien, weshalb sie die schlanke Ordensfrau ausgesucht hätten.
2019 wurden die Gebeine von Maria Laura Mainetti in die Stiftskirche in Chiavenna übertragen.
Kanonisation: Der Seligsprechungsprozess für Maria Laura Mainetti begann 2008. Am 21. Jahrestag ihres Todes, dem 6. Juni 2021 wurde sie im Auftrag von Papst Franziskus auf dem Sportplatz in Chiavenna seliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.05.2023
Quellen:
• https://it.wikipedia.org/wiki/Maria_Laura_Mainetti - abgerufen am 19.07.2023
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/93514 - abgerufen am 19.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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