Mariam Dedopali von Vaspurakan
Name bedeutet: die Beleibte / die Schöne / die Bittere / die von Gott Geliebte (aramäisch)
Mariam wurde vor 1018 die Frau des georgischen Königs Georg I. - worauf ihr Beiname Dedopali
, Frau des
Königs
, hinweist - und die Mutter des späteren Königs Bagrat IV. Nachdem der inzwischen von Mariam geschiedene König
1027 starb, führte sie während der Jugend ihres Sohnes Bagrat zehn Jahre lang die Staatsgeschäfte. 1052 begleitete sie
ihn nach Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul.
Von dort aus gewährte sie dem georgischen Kloster von Iviron auf dem
Athos viele Wohltaten, wie sich aus den
Urkunden ergibt, in denen die Königin mit einer Verehrung gleich der der Gründer des Klosters erwähnt wird. Zuwendungen
gewährte die Königin auch dem Kloster des Heiligen Kreuzes in
Jerusalem, dessen
HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος, Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten.
der georgische Asket Prochoros der Iberer war. Zur Zeit ihres
Aufenthaltes in Konstantinopel machte Mariam die Bekanntschaft von Georg
Mtazmindeli, wurde seine Schülerin und von ihm in den Nonnenstand aufgenommen. 1057 kehrte Mariam nach Georgien zurück,
wo sie die Tätigkeit auf politischem und kirchlichem Gebiet aufnahm. Zusammen mit ihrem Sohn Bagrat IV. und kurz vor dessen
Tod im Jahr 1072 lud sie Georg Mtazmindeli nach Georgien ein, um große Kirchenreformen zu gestalten.
Eine Quelle über Mariam ist die Schrift Das Leben und die Werke unseres heiligen und seligen Vaters
Georg Mtazmindeli
. In den Urkunden des Konzils von Ruisi und
Urbnisi im Jahr 1105 wird sie als Heilige erwähnt.
1 ▲ Das Fürstentum Vaspurakan wurde nach 800 in der Gegend um Van gegründet. 908 wurde Vaspurakan Königreich. Die Einfälle der Türken ab 1018 führten 1021 zur Eingliederung Vaspurakans an das Byzantinische Reich, das die stärkste nichtmuslimische Kraft der Region war. Vaspurakan gilt als die Wurzel armenischer Kultur.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.08.2020
Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium, 2. Bd., Roma: Città Nuova, 1999, Dank an C. S., Brief vom 23. August 2009
• https://en.wikipedia.org/wiki/Mariam_of_Vaspurakan - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.