Martin I.
Gedenktag katholisch: 13. April
nicht gebotener Gedenktag
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.
12. November, Todestag: 16. September
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Sevilla: 14. April
Gedenktag orthodox: 14. April, 16. September, 20. September
Gedenktag armenisch: 16. September
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Martin war vor seiner Papstwahl Diakon und päpstlicher Gesandter am kaiserlichen Hof in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul. 649 wurde er zum Papst gewählt und ohne kaiserliche Bestätigung geweiht. Sein Regierungsantritt fiel in eine Zeit hitziger theologischer Streitigkeiten um das Problem des Monotheletismus. Die Diskussion war so heftig, dass der byzantinische Kaiser Konstantin II., der die Einheit der Kirche und des Reiches angesichts drohender muslimischer Angriffe erhalten wollte, 648 jede weitere Diskussion über dieses Thema strikt verbot.
Nachdem die 649 im Lateranspalast in Rom unter Martins Vorsitz abgehaltene SynodeSynode (altgriech. für Zusammenkunft) bezeichnet eine Versammlung in kirchlichen Angelegenheiten. In der alten Kirche wurden "Konzil" und "Synode" synonym gebraucht. In der römisch-katholischen Kirche sind Synoden Bischofsversammlungen zu bestimmten Themen, aber mit geringerem Rang als Konzile. In evangelischen Kirchen werden nur die altkirchlichen Versammlungen als Konzile, die neuzeitlichen Versammlungen als Synode bezeichnet. dieses Dekret und den Monotheletismus verurteilt hatte, schickte der Kaiser ein Verhaftungskommando; doch dessen Leiter, Exarch Olympios, revoltierte gegen den Kaiser und erklärte sich selbst zum Herrn über Italien. Drei Jahre lang konnte der Papst in seinem Schatten ungestört regieren. Nach dessen Tod wurde der inzwischen kranke Martin jedoch im Juni 653 von einem neuerlichen Kommando unter Exarch Theodor Kalliopa gefangen genommen und dem römischen KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. die Absetzung mitgeteilt. Martin wurde über die Insel Naxos, wo man überwinterte, nach Konstantinopel gebracht, wo er 654 ankam, wegen Mitschuld an Olympios' Revolte als Hochverräter zum Tod verurteilt, auf Bitten des Patriarchen Paul II. von Konstantinopel begnadigt und in die Verbannung nach Chersones geschickt, wo er starb.
Noch zu seinen Lebzeiten wählte der KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. in Rom Martins Nachfolger Eugen I.; da Martin nie abgedankt hatte, sah er sich aber noch als amtierenden Papst.
Überliefert sind vier Briefe Martins aus Konstantinopel und aus Chersones, die seine tiefe Enttäuschung über seine früheren Gefährten des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. in Rom zeigen. Martin starb in Chersones und wurde dort begraben. Seine Verehrung ist v. a. in der Ostkirche verbreitet.
Bauernregel:
So wie Martin es will, / zeigt sich dann der ganze April.
Worte des Heiligen
Von Martin sind 17 Briefe erhalten, darunter vier Briefe aus dem Exil, in denen er sein Schicksal
beschreibt und beklagt. Folgender Brief ist an einen guten Freund gerichtet:
Wir sind voll Sehnsucht, durch Unsere Briefe eure Liebe immer wieder zu trösten und euch die Sorge zu lindern,
die ihr Unseretwegen habt, und mit euch alle Heiligen. Unsere Brüder, die um des Herrn willen um Ums besorgt sind. Seht,
ich schreibe euch, was uns gegenwärtig bedrängt. Ich sage die Wahrheit im Namen Christi, unseres Gottes.
Aus allem irdischen Wirbel herausgenommen und unseren Sünden entrückt, seht, müssen wir sogar das Leben entbehren.
Die Bewohner dieser Gegend sind alle Heiden, und die sonst hier leben, haben heidnische Sitten angenommen, besitzen keine
Liebe, nicht einmal die, welche die menschliche Natur selbst unter den Barbaren durch häufiges Mitleid beweist. Ich
wunderte mich aber und wundere mich noch über die Rücksichtslosigkeit und Mitleidlosigkeit aller, die ehedem zu uns
gehörten, sowohl meiner Verwandten als auch meiner Freunde. Sie haben mich in meinem Unglück gründlich vergessen. Sie
wollen nicht wissen, wo ich mich befinde, gleich ob ich noch auf der Erde bin oder nicht. Mit welchem Gewissen, denkst
du, können wir vor den Richterstuhl Christi treten, wenn dann alle Menschen Anklage gegen mich erheben und Zeugnis (wider
mich) ablegen, sie alle, die doch aus dem gleichen Lehm und Stoff bestehen? Welche Furcht hat die Menschen befallen, dass
sie die Gebote Gottes nicht erfüllen? Welche Furcht, wo doch nichts zu fürchten ist? Oder decken uns die bösen Geister
derart mit Verleumdung zu? Hält mich die ganze Kirche für ihren Feind und Gegner?
Doch Gott, der will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen
(1.
Timotheusbrief 2, 4), möge ihre Herzen auf die Fürsprache des heiligen Petrus
im rechten Glauben festigen und stark machen gegen alle Irrlehrer und alle Feinde unserer Kirche. Er möge sie
unerschüttert bewahren, besonders den Hirten, der ihnen jetzt als Vorsteher gezeigt wird. Davon sollen sie keinesfalls
abfallen oder abweichen. Sie sollen nichts, nicht das Geringste von dem aufgeben, was sie vor Gott und den heiligen
Engeln bekannt haben. Sie sollen zusammen mit meiner Niedrigkeit den Kranz des rechten Glaubens erlangen aus der Hand
unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus.
Für diesen meinen hinfälligen Leib wird der Herr selber sorgen, wie es ihm zu verfügen gefällt, sei es, dass er ihn
in unablässiger Bedrängnis lässt oder ihm ein wenig Erholung gewahrt. Der Herr ist nahe, was sorge ich mich? (vgl.
Philipperbrief 4, 5) Ich hoffe auf sein Erbarmen. Er wird nicht zögern, meinen Lauf dort zu beenden, wohin er ihn befohlen
hat.
Grüßt all die Euren im Namen des Herrn und alle, die aus Liebe zu Gott Mitleid mit meinen Fesseln haben. Der höchste
Gott beschütze euch mit seiner machtvollen Hand und rette euch und führe euch in sein Reich.
Quelle: Martinus: Epistola 17. In: Patrologia Latina 87, Sp. 203 f. Zitiert nach: Monastastisches Lektionar zum 13. April
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 10.06.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 6., Herder, Freiburg im Breisgau 1997
• http://www.umbrialeft.it/approfondimenti/curiosit%C3%A0-martino-papa-todi-catturato-imprigionato-e-morto-stenti - abgerufen am 03.06.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.