Martin Kähler
Gedenktag evangelisch: 7. September
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Martin Kähler war Pfarrersohn. Mit 11 Jahren kam er nach Elbing - dem heutigen Elbląg - ins Gymnasium; damals kannte er schon alle Werke von Friedrich Schiller. Nach dem letzten Schuljahr, das er in Königsberg - dem heutigen Kaliningrad - absolvierte, studierte er Jura. Eine schwere Typhuserkrankung brachte ihn dem Tod nahe, die überraschende Genesung führte ihn zum Entschluss, Theologie zu studieren. 1854 begann er damit an der theologischen Fakultät in Heidelberg, wo ihn v. a. Professor Richard Rothe beeindruckte, dann ging er nach Halle an die in den Francke'schen Anstalten beheimatete Theologische Fakultät, wo August Tholuck ihn stark beeinflusste. 1860 wurde Kähler hier Privatdozent, 1867 Inspektor des Konvikts, der Wohnungs- und Ausbildungsstätte für Theologen in Schlesien. Immer wieder von Krankheiten geplagt, nahm er die Aufgabe der Begleitung der Studenten in ihren wissenschaftlichen und Glaubens-Fragen sehr ernst.
1877 erschien Martin Kählers Werk Das Gewissen
, das ihm große Anerkennung einbrachte, dazu 1879 den Doktorgrad
und eine Professur für systematische Theologie und Neues Testament an der
Theologischen Fakultät in Halle. Noch immer
wurde er vom väterlichen Freund Tholuck begleitet und gefördert.
Trotz seiner scharfsinnigen Theologie, besonders zur Rechtfertigungslehre,
lag Kähler weniger die wissenschaftliche Lehre, sondern mehr die Förderung des Glaubens und der Liebe zur Bibel am Herzen.
Scharf wandte er sich gegen die Versuche seiner Zeit, aus dem Neuen Testament das Gerüst eines historischen
Jesus
zu erheben.
1912, nach scheinbarer Genesung von einer Lungenentzündung, hielt Kähler seine letzte Vorlesung, begab sich zur Kur
in den Schwarzwald, erkrankte dort erneut und starb mit den Worten: Nun ist nichts mehr an mir, was wider Gott ist
.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.10.2023
Quellen:
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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