Martinian von Athen
auch: von Caesarea, von Palästina
Gedenktag katholisch: 13. Februar
Gedenktag orthodox: 13. Februar
Gedenktag armenisch: 13. Februar
Gedenktag koptisch: 13. Februar, 16. Mai
Übertragung der Gebeine von Athen nach Antiochia
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 16. Mai
Übertragung der Gebeine von Athen nach Antiochia: 13. Februar
Gedenktag syrisch-orthodox: 13. Februar, 16. Mai
Name bedeutet: dem (römischen) Kriegsgott Mars geweiht (latein.)
Martinian wurde Mönch und lebte der Überlieferung zufolge ab seinem 18. Lebensjahr als Einsiedler auf dem Berg Gabal
El-Safina (Schiffsberg
) nahe seiner
Geburtsstadt, der damals Arqa genannt wurde
wie heute auch der Ort. Er hatte demnach die Gabe, Krankheiten zu heilen und Dämonen auszutreiben. Eine Legende erzählt,
dass eines Tages eine Frau die Wette einging, dass sie den Einsiedler verführen könne, nachdem sich der Ruhm von dessen
tugendhaftem Leben in der Stadt verbreitet hatte. Sie kam eines Nachts zu ihm und gab vor, als hätte sich im Sturm
verlaufen. Martinian ließ sie angesichts des Unwetters eintreten, ging in sein Zimmer und schloss die Tür ab. Am
Morgen wollte er die Frau wegschicken, zündete ein Feuer an und sagte: Sie wollen, dass ich vor Versuchung brenne
und diese mich in das Feuer der Hölle führen soll. Aber stattdessen werde ich für meine Jungfräulichkeit brennen und
meine Seele retten.
Die Frau bereute und bat, sie auf den Weg der Erlösung zu führen. Er wies sie an, nach
Betlehem zu
Paula von Rom zu gehen; dort lebte die Frau namens Zoë zwölf Jahre
lang als Nonne in strenger Askese bis zu ihrem gesegneten Ende.
Um jeder Versuchung zu entgehen, lebte Martinian sechs Jahre auf einer Insel unter freiem Himmel; diese Felseninsel war so niedrig, dass die Wellen über sie schlugen, wenn die See hoch ging - offenbar die Insel Sanini bei Tripolis. Eine Legende erzählt, dass eine Jungfrau nach einem Schiffbruch auf diese Insel verschlagen wurde; Martinian stürzte sich demnach ins Meer, denn er wollte lieber ertrinken, als sich der Gefahr zu sündigen aussetzen.
Zwei Delphine brachten Martinian ans Festland, die Frau blieb allein auf der Insel zurück. Als der Fährmann, der Martinian einmal jährlich Brot und Wasser brachte, statt seiner die schöne junge Frau sah, wollte er aus Furcht vor dämonischem Spuk nicht landen; erst als ihn die Jungfrau mit aufgehobenen Händen bat, wie sonst Martinian doch ihr das Brot zu bringen, weil sie dessen Lebensweise hier fortsetzen wolle, willigte der Schiffer ein. Nach etlichen Jahren starb die Jungfrau namens Photina (Lucina).
Die beiden letzten Jahre seines Lebens war Martinian unablässig auf der Wanderung und kam so auch nach Athen, wo er krank wurde. Als er den Tod nahen spürte, ging er in eine Kirche und legte sich auf den Boden. Dem Bischof von Athen wurde der heiligmäßige Lebenswandel von Martinian geoffenbart, deshalb ließ dieser ihn mit Ehren begraben.
Unter Kaiser Leo I., dem Schlächter
, mit vollen Namen Flavius Valerius Leo, wurden Martinians
Gebeine von
Athen nach Antiochia - das heutige
Antakya / Hatay übertragen. In Konstantinopel -
dem heutigen Ístanbul - war ihm eine Kirche
geweiht.
1 ▲ Als Heimatort wird meistens fälschlich Cäsarea in Israel angegeben.
Die Hadriansbibliothek in Athen und das Ausgrabungsgelände westlich davon ist täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 4 €. Für alle archäologischen Stätten in Athen gibt es ein fünf Tage gültiges Kombiticket zum Preis von 30 €. (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.05.2021
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://oca.org/saints/lives/2019/02/13/100513-venerable-martinian-of-caesarea-in-palestine - abgerufen am 04.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.