Matrona von Moskau
russisch: Матроны
auch: Matrona die Blinde
Gedenktag orthodox: 2. Mai
Auffindung der Gebeine: 23. Februar
Name bedeutet: die Mutter (latein.)
Matrona, viertes Kind der armen Dmitrij und Natalija Nikonov, wurde mit einer Augenkrankheit geboren, die Augenhöhlen waren von den Augenlidern verschlossen. Die Mutter verwarf ihre Absicht, das blinde Kind ins Waisenhaus zu geben, nach einer Traumvision. Matrona ertrug das Unverständnis der anderen Kinder und besuchte oft die Kirche, um unaufhörlich zu beten. Als junges Mädchen unternahm sie in Begleitung ihrer Wohltäterin, der Tochter des Gutsbesitzers Lidia Jan'kova, eine Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten Russlands: ins Hohlenkloster nach Kiew sowie ins Sergiev-Dreifaltigkeitskloster und das Frauenkloster an der Karpovka von Johannes von Kronstadt nach St. Petersburg. Im Alter von 17 Jahren wurde sie gelähmt, konnte nie wieder gehen und verbrachte die restlichen 54 Jahre ihres Lebens auf einem Bett sitzend, umgeben von Ikonen. Ihre Behinderung ertrug sie klaglos und erkannte diese als Wille Gottes.
Matrona sagte die Russsiche Revolution von 1917 voraus und die Zerstörung von Kirchen. Nachdem zwei ihrer Brüder 1925
in die Kommunistische Partei eingetreten waren, befürchteten diese Repressalien, weil so viele Menschen Matrona besuchten
und verehrten. Matrona zog deshalb 1925 nach Moskau,
wo sie als Illegale
ohne behördliche Anmeldung bei Verwandten oder Bekannten zusammen mit ihren Pflegerinnen
unterkam. Von 1942 bis 1949 wohnte sie im Zentrum in der Starokonjušennij-Gasse bei der Familie Ždanov, deren Vater im
Gefängnis war. Während viele ihrer Helferinnen und Nächsten verhaftet, ins Gefängnis geworfen oder verbannt wurden, wurde
Matrona nie verhaftet, denn sie wechselte ihre Aufenthaltsorte immer am Vorabend vor dem Auftauchen der Miliz. Tagsüber
empfing sie bis 40 Hilfesuchende, nachts betete sie. Sie tröstete Kranke und besaß die Gabe, deren Heilung zu bewirken. Sie
predigte und belehrte nicht, sondern gab konkrete Ratschläge, wie man an eine Situation herangehen könnte, sie betete und
segnete.
Matronas Gebeine wurden 1998 vom Danilov-Friedhof in Moskau ins dortige Pokrov-Kloster übertragen. 2002 wurde in der Kirche in Sebino eine neue Kapelle für Matrona gebaut und geweiht.
Kanonisation: Matrona wurde am 2. Mai 1999 unter Patriarchen Alexi II. von Moskau seliggesprochen, durch Beschluss des Bischofsrats der Russisch-Orthodoxen Kirche wurde sie am 5. Oktober 2004 heiliggesprochen.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.02.2024
Quellen:
• https://orthpedia.de/index.php/Matrona_von_Moskau - abgerufen am 14.07.2023
• https://sebino.ru/history.html - abgerufen am 14.07.2023
• https://ru.wikipedia.org/wiki/Матрона_Московская - abgerufen am 08.02.2024
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.