Mattatias und Gefährten
hebräischer Name: מתתיהו
Gedenktag katholisch: 1. Oktober
Gedenktag armenisch: Montag nach dem dritten Sonntag nach Verklärung, 26. Dezember
Gedenktag äthiopisch-orthodox für Judas Makkabäus und seine Söhne: 21. Dezember
Name bedeutet: Gabe Gottes (hebr.)
Mattatias enstammte als Sohn des Matitjahu dem aaronitischem Priestergeschlecht, den Nachfahren von
Aaron. Nachdem der König Antiochos IV. der das heilige Land beherrschenden
Seleukiden den Juden die Ausübung ihrer Religion verbieten und sie zu öffentlichen Opfern für die heidnischen Götter
zwingen wollte, kam ein Abgesandter mit diesem Befehl auch in Mattatias' Wohnort
Modi'in. Mattatias und seine Söhne
Johannes (Johanan) Gaddi
, Simon (Simeon) Tassi
, Judas Makkabäus
, der
Schriftgelehrte Eleasar Awaran
und Jonatan Apphus
weigerten sich jedoch standhaft. Als ein
anderer Jude doch auf dem Altar opfern wollte, wurde Mattatias von gerechten Zorn
und Eifer für das Gesetz
erfasst: Er tötete den
Opferwilligen und den Abgesandten des Königs, zerstörte den Altar und floh zusammen mit seinen Söhnen in die Berge, nachdem
er das Volk zum Widerstand aufgerufen hatte. (1. Makkabäerbuch 2, 15 - 28) Zusammen mit seinen Söhnen begann er 167 v. Chr.
einen Partisanenkrieg gegen die Seleukiden, überfiel und vernichtete kleinere Truppenteile, wich größeren aber aus,
zerstörte in den umliegenden Städten die heidnischen Altäre und Tempel und beschnitt Knaben, bei denen dies aus Angst
vor den Besatzern unterblieben war. Bald schon wurde Mattatias krank; vor seinem Tod bestimmte er seinen Sohn Simon zum
politischen und seinen Sohn Judas Makkabäus zum militärischen Führer der Aufständischen. Er wurde in
Modi'in beerdigt.
Das Volk Israel trauerte um Mattatias, sein Sohn Simon erbaute ihm ein Denkmal, das
Hieronymus noch sah. Mattatias' Söhne gelang in offener Feldschlacht gegen
das seleukidische Heer bei Emmaus - dem späteren Emmaus
Nicopolis und heutigen Ruinen - ein Sieg; das veranlasste den seleukidischen Reichsverweser Lysias, mit den
Aufständischen zu verhandeln und einen Waffenstillstand zu vereinbaren; das Religionsedikt wurde aufgehoben, die
Aufständischen wurden amnestiert (2. Makkabäerbuch 11, 27 - 33). Der mit den Seleukiden kollabierende Hohepriester Menelaos
blieb jedoch am Tempel in Jerusalem im Amt;
Judas eroberte deshalb Jerusalem im Handstreich, ließ den heidnischen Altar im Tempel zerstören und am 25. Kislew -
im Dezember - 164 v. Chr. den Tempel feierlich neu weihen; dessen wird im Judentum bis heute mit dem Lichterfest
Chanukka
gedacht. Judas wurde Hoherpriester; auch Mattatias' Enkel Onias III. und Simeon II. amtierten
später als Hohepriester.
164 v. Chr. stellten sich die Römer an die Seite der Aufständischen (2. Makkabäerbuch 11, 34 - 38) und leistete ihnen
Waffenhilfe. 163 v. Chr. erlitt die Streitmacht der Makkabäer unter Judas' Führung dennoch eine vernichtende Niederlage
gegen das Heer der Seleukiden, Judas und seine Brüder mussten flüchten, es folgte erneut ein Partisanenkrieg. Judas starb
im März 160 v. Chr. in der dann verlorenen Schlacht von Elas bei
Ramallah. Judas' Brüder Jonatan und Simon
kämpften weiter, konnten nach mehreren Jahren verlustreicher Kämpfe für beide Seiten die Herrschaft über Judäa erringen
und die Seleukiden vertreiben. Die nun regierende Dynastie der Nachfahren von Judas, die Hasmonäer
, konnte regieren,
bis das heilige Land 63 v. Chr. von den Römern erobert wurde.
Die Geschichte der Makkabäer und ihrer Kämpfe wird in den Büchern 1. Makkabäer, 2. Makkabäer und 4. Makkabäer dargestellt, die als Spätschriften nicht zum allgemein anerkannten Kanon des Alten TestamentsWir verwenden den Begriff Altes Testament, wissend um seine Problematik, weil er gebräuchlich ist. Die hebräische Bibel, der „Tanach” - Akronym für „Torah” (Gesetz, die fünf Bücher Mose), „Nevi'im” (Propheten) und „Kethuvim” (Schriften) - hat aber natürlich ihre unwiderrufbare Bedeutung und Würde. gehören. Mattatias und seine Söhne und Enkel sind nicht zu verwechseln mit den == 7 makkabäischen Brüdern und ihrer Mutter.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.11.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://de.wikipedia.org/wiki/Judas_Makkab%C3%A4us - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.