Ökumenisches Heiligenlexikon

Matthäus der Einsiedler

syrischer Name: Mattay - ܡܪܝ ܡܬܝ

1 Gedenktag katholisch: 18. September

1 Gedenktag syrisch-orthodox: 18. September

Name bedeutet: Gottes Geschenk (griech.-hebr.)

Mönch, Priester, Einsiedler
* um 310 bei Amida, heute Diyarbakır in der Türkei
350 im 4. Jahrhundert im Klosters Mor-Mattai bei Mossul im Irak


Matthäus, Sohn einer christliche Familie, wurde sieben Jahre lang im Sergius und Bacchus geweihten Kloster ausgebildet und dann Mönch im damaligen Kloster Zuqnin in Amida, wo er zum Priester geweiht wurde. Nach dem Aufstieg von Kaiser Julian dem Abtrünnigen im Jahr 361 und der ausgebrochenen Verfolgung der Christen floh Matthäus mit anderen Mönchen nach Osten ins Sassanidenreich und ließ sich am Berg Alfaf an der Stelle des heutigen Klosters Mor-Mattai nieder.

Kloster Mor-Mattai am Berg Alfaf
Kloster Mor-Mattai am Berg Alfaf

Von dort ging Matthäus in eine Höhle auf dem Berg Alfaf, lebte strengst asketisch und erlangte Ruhm als Wundertäter. Dort suchte ihn Behnam, der Sohn des Königs Sinharib von Assur - den heutigen Ruinen bei Al Shirqat -, auf und bat ihn, mitzukommen und seine Schwester Sarah von Lepra zu heilen. Nachdem Matthäus dieses Wunder vollbracht hatte, konvertierten Behnam, Sarah und 40 Sklaven zum Christentum; nachdem König Sinharib die Bekehrung seiner Kinder und Bediensteten entdeckte, verfügte er ihren Märtyrertod; der König wurde daraufhin vom Wahnsinn befallen, Matthäus heilte nun auch ihn und taufte Sinharib und seine Frau. Aus Dankbarkeit ließ König Sinharib nun das später Matthäus geweihte Kloster Mor-Mattai am Berg Alfaf errichten. Dort lebte Matthäus bis zu seinem Tod.

Matthäus wurde im Kloster Mor-Mattai begraben.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 05.03.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://en.wikipedia.org/wiki/Matthew_the_Hermit - abgerufen am 05.03.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.