Method von Mähren
auch: Methodius
Taufname: Michael
Gedenktag katholisch: 14. Februar
gebotener Gedenktag
Fest in Europa
nicht gebotener Gedenktag im Bistum Fulda, Limburg und Mainz
Diözesankalender von Bologna
gebotener Gedenktag im Trinitarierorden: 15. Februar
im Opus Dei: 13. Februar
in Prag und Gnesen: 9. März
Fest in der Slowakei: Eintreffen im Großmährischen Reich: 5. Juli
7. Juli
Gedenktag evangelisch: 14. Februar (EKD, ELCA), 11. Mai (LCMS)
Gedenktag anglikanisch: 14. Februar
Gedenktag orthodox: 6. April, 11. Mai, 17. Juli
Name bedeutet: der Ordentliche (latein.-griech.)
Michael war ein Bruder des Cyrill von Saloniki. Sie waren Söhne eines kaiserlichen Beamten, Michael war der ältere der beiden und wie sein Bruder zunächst im Staatsdienst in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - tätig. 840 trat er unter dem Ordensnamen Method in ein Kloster ein. Als Abt des Klosters begleitete er Cyrill zur Disputation mit den Chazaren auf der Halbinsel Krim und dann auf die Missionsreisen unter den Slawen.
Für ihre Mission in den slawischen Gebieten hatten Method und sein Bruder die in der Liturgie verwendeten Evangelienteile
und Gebete ins Slawische übersetzt und in der eigens von Cyrill
entwickelten Glagolitischen
Schrift niedergeschrieben.
Nachdem sein Bruder mit 42 Jahren starb, wurde Method 869 in
Rom zum Erzbischof von
Pannonien und
Mähren ernannt. Seinem Bruder
Cyrill hatte er auf dessen Sterbebett das Versprechen gegeben,
bei der Slawenmission auszuharren, obwohl sein Herz ihn zurück in die Abgeschiedenheit und Stille eines Klosters zog. Das
Wirken der beiden war von fränkisch-bayrischer Seite mit Misstrauen beobachtet worden; kritisiert wurde die Verwendung der
slawischen Sprache, Hauptpunkt war aber die Unabhängigkeit von der deutschen Reichskirche, die sich selbst im Osten
ausbreiten wollte. Nach der Niederlage des Großmährischen Fürsten Rastislav gegen Ostfrankenkönig Ludwig den Deutschen 870
und Konflikten mit dem lateinischen KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat.
Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien.
erreichte Erzbischof Adalwin von Salzburg ein
Urteil gegen Method, ließ ihn in Regensburg
gefangen setzen und im Kloster in Ellwangen
1 inhaftieren; erst auf energische Intervention von Papst
Johannes VIII. kam er 873 nach zweieinhalb Jahren wieder frei; Method konnte seine Arbeit in Mähren fortsetzen, musste dabei
aber schließlich auf die slawische Sprache in der Liturgie verzichten, obwohl Papst Johannes VIII. 879 erklärt hatte: Da
Gott der Urheber aller Sprachen ist, darum soll er auch in allen Sprachen gelobt und gepriesen werden.
Method bemühte sich, in Mähren eine eigenständige Kirche aufzubauen, die von der Reichskirche unabhängig sein und sowohl lateinische als auch slawische Liturgie benutzen sollte, scheiterte aber. 881/882 kehrte Method noch einmal nach Konstantinopel zurück und arbeitete weiter an Übersetzungen in die von den Brüdern geschaffene kirchenslawische Sprache. Kurz vor seinem Tod ernannte er == Gorazd zu seinem Nachfolger.
Method starb sechzehn Jahre nach seinem Bruder, in dessen Schatten er Zeit seines Lebens stand, nach alter Überlieferung in Weligrad - dem heutigen Staré Město bei Uherské Hradiště -, wo er demnach bestattet wurde. Kurz nach seinem Tod verbot Papst Stephan VI. die slawische Kirchensprache wieder. Methods Anhänger gingen nach Bulgarien, wo sie durch Fürst Boris willkommen waren. Hier wurde die von den Brüdern entwickelte Schrift weiterentwickelt und verbreite sich nun als nach Cyrillus benannte Schrift unter den Ostslawen und den orthodoxen Südslawen.
Am 31. Dezember 1980 ernannte Papst Johannes Paul II. Method und Cyrill neben Benedikt von Nursia zu Patronen von Europa. Für weitere Verehrung der Brüder vgl. => Cyrillus
Patron von Europa, Böhmen und Mähren, Tschechien, der Slowakei, Polen, Bulgarien und Serbien; gegen Gewitter
1 ▲ So die herkömmliche Auffassung.
Prof. Dr. Thomas Daiber vom Institut für Slavistik der Justus-Liebig-Universität in Gießen weist aber hin auf das Buch
von Martin Eggers: Das Erzbistum des Method. Lage, Wirkung und Nachleben der kyrillomethodianischen Mission. = Slavistische
Beiträge 339. Sagner, München, der schreibt: … auf jeden Fall wurde Method unter größter Geheimhaltung über die
Alpenpässe Karantaniens und Tirols nach Alemannien gebracht, um dort in Klosterhaft versteckt gehalten zu werden, bis
man in Rom die Pläne zur Gründung einer neuen
(Erz-)Diözese zurückstellen oder völlig aufgeben würde. Ort seiner zweieinhalbjährigen Verbannung war mit ziemlicher
Sicherheit das Kloster auf der Reichenau (und
nicht das in Ellwangen, wie früher meistens
angenommen); dort ist auch der Name Methods und seiner Gefährten Leon, Ignatios, Joachim, Simeon und Dragais / Lazarus sowie
seines verstorbenen Bruders Кyrill und seines Schülers === Gorazd in
das Verbrüderungsbuch des Klosters eingetragen worden.
Thomas Daiber ergänzt: Die Vermutung, der Ort von Methods Klosterhaft sei
Ellwangen
gewesen, rührt daher, dass
in der Vita des Method nur von einem Kloster in
Schwaben
die Rede ist, welche
Bemerkung die ältere Literatur mangels weiterer Hinweise wörtlich nahm und also Klöster aus anderen süddeutschen Regionen
ausschloss. Das war wohl auch etwas sachfremd, weil der Begriff Schwaben
bei einem slavischen Autor im 9. Jahrhundert
wohl eher undifferenziert alle Süddeutschen
bezeichnet hat. Das von Eggers angesprochene Verbrüderungsbuch mit der
Erwähnung des Namens Method
wird in seiner Bedeutung zwar vereinzelt relativiert (Heinz Löwe: Methodius im
Reichenauer Verbrüderungsbuch. In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters 38, 1982, S. 341 - 362.), weil mit
letzter Sicherheit nicht ausgeschlossen werden kann, dass auch irgendein anderer Method
zur fraglichen Zeit auf der
Reichenau gewesen sein kann, aber wenn man die Wahrscheinlichkeit beider Argumente erwägt (Bedeutet Schwaben wirklich
schwäbisch im heutigen Sinne?
vs. Wie wahrscheinlich ist, dass der Method mit slavischnamigen Begleitern im
Reichenauer Verbrüderungsbuch nicht der Slavenapostel Method war?
) fällt doch die Entscheidung sicher eher zugunsten
der Reichenau.
An der Alten Kapelle
- der
damaligen Pfalzkapelle und heutigen Stiftskirche Unserer Lieben Frau - in Regensburg, erinnern Gedenktafeln in deutscher und
bulgarischer Sprache an den angeblichen Aufenhalt in der Stadt.
Worte des Heiligen
vgl. bei Cyrill von Saloniki
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.03.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.wochenspiegel-paderborn.de/allgemein/heilige-patrone-europas-in-den-neuen-fenstern-im-hohen-dom_2007-10-12_29176.shtml
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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