Michael al-Tuchi
koptischer Name: Ⲙⲓⲭⲁⲏⲗ
Gedenktag koptisch: 26. Dezember
Name bedeutet: Wer ist wie Gott? (hebr.)
Michaels Vater hieß Gubriyyāl, seine Mutter Maryam. Als Kind an lernte er an der Schule der Dorfkirche Schreiben und Lesen und im Alter von acht Jahren wurde er vom Bischof der Diözese zum Diakon geweiht. Als Jüngling ging er die Ehe ein und wurde danach zum Priester geweiht, um in der Kirche seines Heimatortes und im dortigen Kloster als HegumenosEin Hegumenos (griech.„ἡγούμενος”, ”Führer / Leiter”) ist in den orthodoxen Kirchen der Vorsteher eines Klosters, entsprechend etwa dem westlichen Prior / Probst. Er steht hierarchisch unter dem Archimandriten. zu wirken. Eines Tages ging er für Erledigungen nach Kairo und benützte dazu ein Boot auf dem Nil. Andere Fahrgäste beschuldigten ihn anschließend, Beleidigungen gegen den Islam ausgesprochen zu haben. Er wurde in Ketten nach Kairo zurückgebracht und aufgefordert, seinem Glauben abzuschwören; die Weigerung kostete ihn einen Prozess und Misshandlungen. Nachdem er nach Ḥārit al-Magāribah, das Stadtviertel der Marokkaner, gebracht worden war, wurde er lebend ins Feuer geworfen; die Flammen verzehrten aber nur die Stricke, mit denen er gefesselt war, Dank der Hilfe von Maria und vier Engeln blieb er unversehrt, auch als er ein zweites Mal in einen Ofen geworfen wurde. Nach einem dritten, ebenfalls vergeblichen Versuch schlug ihm ein Soldat den Kopf ab.
Michaels Verwandte und die Kairoer Christen erhielten gegen Zahlung einer großen Geldsumme die Gebeine und brachten sie zum Patriarchen Johannes XIII., der Michaels Kopf der Kirche der Jungfrau im Stadtteil Ḥārit al-Rūm schenkte und die Glieder als Reliquien an verschiedene Kirchen verteilte. Der Kopf von Michael wird heute zusammen mit dem von Marina von Antiochien in derselben Urne dieser Kirche aufbewahrt und sei unverwest geblieben.
Die Nachrichten über Michael stammen aus handschriftlichen Quellen, das SynaxarionSynaxarion, griechisch von Versammlung
, bezeichnet in den Ostkirchen ein liturgisches Buch. Es verzeichnet die gottesdienstlichen Feiern im Verlauf des Kirchenjahres: die Angaben zu den Bibeltexten, zur Gottesdienstordnung und den Heiligen, deren Feiern begangen werden sollen. Damit entspricht es in etwa dem Martyrologium der römisch katholischen Kirche.
und die Geschichte der Patriarchen nennen ihn nicht.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 18.02.2022
Quellen:
• Bibliotheca sanctorum orientalium. Gir - Z: Vol II., Roma, Città Nuova, 1999. Dank an C.S., Brief vom 20. April 2013
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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