Ökumenisches Heiligenlexikon

Michael Pini der Florentiner

italienischer Name: Michele

1 Gedenktag katholisch: 21. Januar
Niederlegung der Gebeine in Florenz: 20. August, 21. August
Gedenken an das Gebet capellina, Krone des Herrn

Name bedeutet: Wer ist wie Gott? (hebr.)

Mönch, Priester, Einsiedler
* 1445 in Siena (?) in Italien
21. (?) Januar 1522 im Kloster Camáldoli bei Arezzo (?) in Italien


Michael bekam seinen Beinamen, weil man früher Florenz als seinen Geburtsort betrachtete, die Bearbeiter der Acta Sanctorum halten aber Siena für sehr wahrscheinlich. Sein Vater Ventura di Pino gab Michael im Alter von 24 Jahren an den Hof von Lorenzo de' Medici den Prächtigen im Palazzo Medici Riccardi in Florenz, wo er längere Zeit Dienste leistete. Um 1502 trat er im Kloster Camaldoli bei Arezzo in den Kamaldulenserorden ein, 1502 legte er die Gelübde ab, später wurde er zum Priester geweiht. 1510 wollte auch der Edelmann Tommaso Giustiniani aus Venedig dort leben und absolvierte eine Probezeit, in der er Michael beobachten konnte und aus der er von ihm berichtete. Er schilderte ihn als den perfekten, seinen Mitbrüdern Beispiel gebenden Kamaldulenser: Michael lebte kontemplativ und mystisch, war kein Mann der Tat, aber doch ein Reformer, der die Disziplin im Orden wieder zur alten Strenge zurückführen wollte. Michaels besonderes Interesse galt den Lebensbeschreibungen der frühen Einsiedler, manchen erschien er - auch ob seiner äußeren Ähnlichkeit - als Nachfolger von Hieronymus, obwohl er keine wissenschaftliche Ausbildung hatte, aber große Lebensweisheit, Welterfahrung und Beredsamkeit. Nach vier Jahren bat er, als Inkluse leben zu dürfen, um sich ganz dem Gebet zu widmen.

Giovan Battista Bonfredi: Altarbild, 1757, in der Kirche San Gregorio Magno al Celio in Rom
Giovan Battista Bonfredi: Altarbild, 1757, in der Kirche San Gregorio Magno al Celio in Rom

Die von Michael gefertigten Rosenkränze fanden weite Verbreitung, ebenso ab 1506 das von ihm praktizierte Gebet capellina, Krone des Herrn: zum Andenken an die - damals allgemein angenommenen - 33 Lebensjahre Jesu betete man 33 Vaterunser und zur Erinnerung an seine fünf Wunden setzte man fünf Ave Maria hinzu; diese wurden später mit Bezugnahme auf die Geheimnisse aus deren Leben verrichtet. 1516 erfolgte die Bestätigung des Papstes mit Gewährung von mehreren Ablässen. 1 Zur Verrichtung und Verbreitung entstanden mehrere Bruderschaften. Wichtig war auch Michaels Rolle als Ratgeber in Konflikten innerhalb seines Ordens. Gegen Ende seines Lebens sagte er zu seinem Schüler Emotion: Für mich ist der Glaube jetzt ein wahres Wissen und sehr sicher geworden.

1 Etwa gleichzeitig entstand bei den Franziskaner-Minoriten eine ähnliche Andacht mit demselben Namen, bei welcher 33 Vater Unser und eben so viele Ave Maria verrichtet wurden. Diesee Andacht erhielt 1517 die Bestätigung durch Papst Leo X. Die Zuschreibung dieser Andacht an Peregrinus Laziosi ist falsch.

Die Kirche des Kloster Camaldoli ist täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2020)





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Michael Pini „der Florentiner”

Wikipedia: Artikel über Michael Pini „der Florentiner”

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Petrus Blommeveen
Rufus von Avignon
Judith von Ringelheim
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 19.10.2022

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90474 - abgerufen am 19.10.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.