Michael Pini der Florentiner
italienischer Name: Michele
Gedenktag katholisch: 21. Januar
Niederlegung der Gebeine in Florenz: 20. August, 21. August
Gedenken an das Gebet capellina
, Krone des Herrn
Name bedeutet: Wer ist wie Gott? (hebr.)
Michael bekam seinen Beinamen, weil man früher
Florenz als seinen Geburtsort betrachtete, die
Bearbeiter der Acta Sanctorum halten aber
Siena für sehr wahrscheinlich. Sein Vater Ventura
di Pino gab Michael im Alter von 24 Jahren an den Hof von Lorenzo de' Medici den Prächtigen
im
Palazzo Medici Riccardi in Florenz, wo er
längere Zeit Dienste leistete. Um 1502 trat er im
Kloster Camaldoli bei Arezzo in den
Kamaldulenserorden ein, 1502 legte er die Gelübde ab, später wurde er zum Priester
geweiht. 1510 wollte auch der Edelmann Tommaso Giustiniani aus
Venedig dort leben und absolvierte eine
Probezeit, in der er Michael beobachten konnte und aus der er von ihm berichtete. Er schilderte ihn als den perfekten, seinen
Mitbrüdern Beispiel gebenden Kamaldulenser: Michael lebte kontemplativ und mystisch, war kein Mann der Tat, aber doch ein
Reformer, der die Disziplin im Orden wieder zur alten Strenge zurückführen wollte. Michaels besonderes Interesse galt den
Lebensbeschreibungen der frühen Einsiedler, manchen erschien er - auch ob seiner äußeren Ähnlichkeit - als Nachfolger von
Hieronymus, obwohl er keine wissenschaftliche Ausbildung hatte, aber große
Lebensweisheit, Welterfahrung und Beredsamkeit. Nach vier Jahren bat er, als
Inkluse leben zu dürfen, um sich ganz dem Gebet zu widmen.
Die von Michael gefertigten Rosenkränze fanden weite Verbreitung, ebenso ab 1506
das von ihm praktizierte Gebet capellina
, Krone des Herrn
: zum Andenken an die - damals allgemein angenommenen
- 33 Lebensjahre Jesu betete man 33 Vaterunser und zur Erinnerung an seine
fünf Wunden setzte man fünf Ave Maria
hinzu; diese wurden später mit Bezugnahme auf die
Geheimnisse aus deren Leben verrichtet. 1516 erfolgte die Bestätigung des Papstes mit Gewährung von mehreren Ablässen.
1 Zur Verrichtung und Verbreitung entstanden mehrere
Bruderschaften. Wichtig war auch Michaels Rolle als Ratgeber in Konflikten innerhalb seines Ordens. Gegen Ende seines Lebens sagte er zu
seinem Schüler Emotion: Für mich ist der Glaube jetzt ein wahres Wissen und sehr sicher geworden.
1 ▲ Etwa gleichzeitig entstand bei den Franziskaner-Minoriten eine ähnliche Andacht mit demselben Namen, bei welcher 33 Vater Unser und eben so viele Ave Maria verrichtet wurden. Diesee Andacht erhielt 1517 die Bestätigung durch Papst Leo X. Die Zuschreibung dieser Andacht an Peregrinus Laziosi ist falsch.
Die Kirche des Kloster Camaldoli ist täglich von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 14.30 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. (2020)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon
Artikel kommentieren / Fehler melden
Suchen bei amazon: Bücher über Michael Pini „der Florentiner”
Wikipedia: Artikel über Michael Pini „der Florentiner”
Fragen? - unsere FAQs antworten!
Impressum - Datenschutzerklärung
Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Eligius
Gerald von Ostia
Eusignios von Antiochien
Unser Reise-Blog:
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.
Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.10.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/90474 - abgerufen am 19.10.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.