Ökumenisches Heiligenlexikon

Michael III. von Chonai

auch: Michael Choniates

1 Gedenktag orthodox: 4. Juli

Name bedeutet: Wer ist wie Gott? (hebr.)

Metropolit von Athen
* um 1140 in Kolossä / Chonai, heute Ruinen nahe Honaz bei Denizli in der Türkei
um 1222 in Drakospilia bei Lamia in Griechenland


griechische Ikone
griechische Ikone

Michael wurde in Konstantinopel - dem heutigen Ístanbul - ausgebildet und diente dann dort dem Patriarchen. 1182 wurde er zum Metropolit von Athen ernannt, Bischofssitz war damals die in den Parthenon-Tempel in dessen Ostteil hineingebaute Kirche 1. Hohe Steuern, materielle Belastungen und damit einhergehend moralische Verschlechterung kennzeichneten die Stadt. In Michaels erhaltenen Briefen zeigt er eine oft etwas aggressive Haltung gegenüber den Zuständen in Athen. Als 1203 der Kleinfürst Leon Sgouros aus dem Peloponnes die Stadt angriff, führte Michael die Verteidigung an; als das Kreuzfahrerheer, das beim 4. Kreuzzug unter Leitung von Bonifatius I. von Monferrat Konstantinopel erobert hatte, Michael Hilfe anbot, war ihm diese deshalb hoch willkommen, 1205 übergab er die Stadt an die vermeintlichen Freunde.

Schnell wurde klar, dass die Kreuzfahrer, die in Konstantinopel ein lateinisches - also römisch-katholisches Patriarchat - eingerichtet hatten, auch Athen der katholischen Kirche unterwerfen wollten. Dem widerstand Michel, deshalb wurde er auf die Insel Kea verbannt. Dort lebte er bis 1217, dann zog er sich in das Johannes dem Täufer geweihte Kloster in der Bergeinsamkeit des Weilers Drakospilia bei Lamia zurück.

In den Parthenon-Tempel auf der Akropolis wurde um 529 eine der Allerheiligsten (Gottesmutter) geweihte Kirche eingebaut, die bis 1204 der Sitz des Bischofs war
In den Parthenon-Tempel auf der Akropolis wurde um 529 eine der Allerheiligsten (Gottesmutter) geweihte Kirche eingebaut, die bis 1204 der Sitz des Bischofs war

Michael war also mit Beginn der fränkischen Herrschaft in Folge des 4. Kreuzzugs der letzte der Metropoliten von Athen seit Hierotheos. Das blieb so, auch als 1311 die Katalanen die Macht übernahmen, erst unter der Herrschaft der Florentiner ab 1388 wurde wieder ein orthodoxer Bischof geduldet, was auch dann in der Zeit der Osmanischen Herrschaft galt. Lateinische Erzbischöfe von Athen gab es von 1209 bis 1500 und wieder seit 1875, dazwischen war Athen Titularerzbistum.

1 Der Parthenon-Tempel, als Kirche Unsere Liebe Frau von Athen genannt, wurde unter Kaiser Justinian I. zur Bischofskirche, wie eine anonyme handschriftliche Notiz aus dem 15. Jahrhundert in der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien bestätigt: Der Tempel auf der Akropolis gelegen wurde gebaut von Apollonah und Elysheus, die Zeitgenossen von Justinian I. waren. In der Mitte des Halbkreises der Apsis stand der bischöfliche Marmorthron. Nach der Eroberung Athens durch die Ritter des 4. Kreuzzuges 1204 wurde die Kirche besetzt und unter dem Namen Santa Maria di Atene in eine römisch-katholische Kirche umgewandelt, bis sie in der Zeit der Osmanenherrschaft ab 1458 zur muslimischen Moschee wurde.

Die Akropolis von Athen mit dem Parthenon-Tempel ist täglich von 8 Uhr bis 20 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 20 €, vom 1. November bis 31. März nur 10 €. Für alle archäologischen Stätten in Athen gibt es ein fünf Tage gültiges Kombiticket zum Preis von 30 €. (2019)
Empfehlenswert ist der vorherige Online-Kauf des Tickets, dann verbleibt nur die Wartezeit am Einlass.
Das aufgegeben Kloster in der verlassenen Bergsiedlung Drakospilia ist nur mit Allradfahrzeugen zu erreichen.





USB-Stick Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD

Unterstützung für das Ökumenische Heiligenlexikon


Seite zum Ausdruck optimiert

Empfehlung an Freunde senden

Artikel kommentieren / Fehler melden

Suchen bei amazon: Bücher über Michael III. von Chonai

Wikipedia: Artikel über Michael III. von Chonai

Fragen? - unsere FAQs antworten!

Im Heiligenlexikon suchen

Impressum - Datenschutzerklärung

Schauen Sie sich zufällige Biografien an:
Gratus von Oloron
Äthelstan von Hereford
Caius Victor Potamia
Unser Reise-Blog:
 
Reisen zu den Orten, an denen die
Heiligen lebten und verehrt werden.


      Zum Schutz Ihrer Daten: mit 2 Klicks empfehlen!

Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.05.2021

Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2015/07/saint-michael-chioniates-metropolitan.html - abgerufen am 20.07.2023
• Klaus Gallas: Reclams Städteführer Athen. Reclam, Stuttgart 2013

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.