Morandus
Gedenktag katholisch: 3. Juni
Diözesankalender Straßburg
Gedenktag evangelisch: 4. Juni
Name bedeutet: der Aufzuhaltende (latein.)
Morandus war Priester. Nach einer Wallfahrt zu
Jakobus nach
Santiago de Compostela wurde er Mönch im
Kloster der
Benediktiner in Cluny, dann 1106 Prior des 1105 gegründeten Klosters
St. Christoph der Benediktiner bei Altkirch im
Elsass, wo er die Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden.
einführte. Hier wirkte er neun Jahre lang und erhielt auf Grund seiner großen seelsorgerischen Tätigkeit den Titel
Apostel des Sundgaus
. Elsässische Legenden berichten Heilungen und Wohltaten; besonders rühmen sie, dass Morand
sich auf deutsch verständlich machen konnte, was den Mönchen dort sonst nicht möglich war.
Morandus wurde im Chor der Klosterkirche in Altkirch, die später ihm geweiht wurde, begraben. Seine Kopfreliquie wird in einem wertvollen Reliquiar von 1428 in dieser Kirche des ehemaligen Klosters - heute Gelände des Krankenhauses - verwahrt. Andere Reliquien befinden sich im Stephansdom in Wien, denn Morandus war einer der Hauspatrone der Habsburger.
Morandus ist Patron der Winzer und des Weines, da er sich während der gesamten Passionszeit mit nur einer Traube ernährt habe.
Die ehemalige Abtei Cluny wurde 910 gegründet, 1088 bis 1130 wurde die dritte Kirche gebaut - bis zur Fertigstellung des Petersdomes in Rom die größte Kirche der Welt. In der Französischen Revolution wurde das Kloster 1789 aufgelöst, die Gebäude wurden verkauft und bis auf einen kleinen Rest mit zwei Kapellen und einem Turm abgerissen, 1928 wurden Fundamente ausgegraben, 1891 dort eine Hochschule für Ingenieurwissenschaften errichtet.
Attribute:
als Pilger; Rebmesser, Trauben
Patron
der Winzer, des Weines; gegen Besessenheit
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die - spärlichen - Reste des Klosters in Cluny sind täglich von 9.30 Uhr bis 18 Uhr - im Winter nur bis 17 Uhr, im Juli und August bis 19 Uhr - geöffnet, der Eintritt beträgt 11 €. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.07.2024
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.