Myron von Kreta
italienischer Name: Mύρον
Gedenktag katholisch: 8. August
Gedenktag orthodox: 8. August
Gedenktag armenisch: 9. August, Samstag vor dem ersten Adventssonntag
Name bedeutet: der Myrrhe Spendende (griech.)
Myron, Sohn vornehmer Eltern, war verheiratet und Bauer, betrieb Ackerbau und gab den Armen reichliche Almosen - daher sein Name. Als er eines Tags Wein unter die Armen austeilte, floss dieser aus dem Gefäß so wohlriechend und reichlich, dass sich alle darüber wunderten. Ein anderes Mal sei Gold aus dem Gefäß geflossen und von ihm unter die Menschen verteilt worden. Als einst Diebe seinen Erbsenacker betraten, wuchsen plötzlich Dornensträuche, die ihnen in den Leib drangen. Bei einer andern Gelegenheit konnten Diebe die bereits gefüllten Säcke nicht wegtragen; Myron half ihnen dann, die Säcke auf ihre Schultern zu heben und beschämte die Verbrecher durch seine Großzügigkeit so sehr, dass sie in Zukunft ein ehrenvolles Leben führten.
Ob seiner Wundertätigkeit berühmt geworden, drängten ihn die Bewohner seines Heimatortes, der heute nach ihm benannt ist, sich zum Priester weihen zu lassen, bald darauf wurde er zum Bischof von Knossos - oder von Gortyna - gewählt 1, daraufhin vermehrten sich die Wunder noch. Bei einer Überschwemmung des Flusses Triton stoppte der Heilige den Fluss des Wasser und schickte dann einen Mann mit seinem Bischofsstab zum Fluss zurück, um diesem zu befehlen, wieder zu fließen.
Myron starb im Alter von 100 Jahren und wurde in seinem Heimatort bestattet, über seinem Grab wurde eine ihm geweihte Kirche erbaut; unterhalb der Kirche ist die Höhle, in der er zeitweise als Einsiedler lebte und deren Tropfwasser als heilkräftig gilt.
Attribute: mit Drachen und Halseisen daneben
1 ▲ Im kleinen Dorf Knossos ist heute die Dorfkirche erhalten, geprägt ist der Ort sonst von den Ausgrabungen des minoischen Palastes. In frühchrstlich- römischer Zeit war Gortyna die Hauptstadt; inzwischen kann als gesichert gelten, dass die heute dort teilweise unter der Straße verborgene große Basilika die ursprüngliche Bischofskirche war. Der Bischof von Kreta residierte also in Gortyna, gleichwohl ist für die frühchristliche Zeit auch Knossos als Bischofssitz belegt.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 11.11.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://oca.org/saints/lives/2018/08/08/102233-st-myron-the-wonderworker-and-bishop-of-crete - abgerufen am 20.07.2023
• https://el.wikipedia.org/wiki/Άγιος_Μύρων_Ηρακλείου - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.