Nektarios Kefalas von der Pentapolis
auch: von Aigina
Gedenktag orthodox: 9. November
Übertragung der Gebeine: 3. September
Name bedeutet: der Honiggleiche (griech.)
Anastasios Kefalas wurde als Sohn des Thenes und der Vassiliki Kefalas geboren. Zuerst arbeitete er in jungen Jahren
als Gehilfe in einem Tabakgeschäft und erhielt dann eine erste schulische Bildung in Konstantinopel - dem heutigen
Ístanbul. 1866 wurde er Lehrer auf der Insel
Chios. 1876 konnte er in das berühmte Neue
Kloster
, Nea Moni
auf Chios eintreten und erhielt zuerst den Namen Lazaros. Drei Jahre lebte er dort asketisch,
dann wurde er vom Metropoliten von Chios zum Mönchsdiakon geweiht und erhielt den Namen Nektarios.
Ab 1881 wirkte Nektarios als Diakon an der Kirche Kimisi Theotokou Mitropoleos in Athen, und vollendete gleichzeitig seine Studien an der Rizarios-Schule in Athen. 1885 kam er als Mitglied des KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. am Apostolischen Sitz von Alexandria nach Ägypten, wo er zum Priester geweiht wurde. 1889 wurde er zum (Titular-) Metropoliten von Pentapolis 1 geweiht.
Als Metropolit wirkte Nektarios als Patriarchalvikar von Kairo. Er kümmerte sich besonders um das Vermögen des Patriarchates. Sein Ruhm veranlasste jedoch viele neidische Kleriker, sich gegen ihn zu wenden und zu behaupten, er strebe nach dem Patriarchenthron.
16 Monate nach seiner Weihe zum Metropoliten wurde er erstmals von
Patriarch Sofronios angegriffen, seines Amtes als Patriarchalvikar von Kairo enthoben und aus Ägypten weggeschickt. 1891
wurde er zum einfachen Aushilfsgeistlichen für verschiedene Orte auf
Euböa bestellt. 1894 wurde er durch königlichen
Erlass Direktor der Rizarios-Schule, des
damaligen Priesterseminars in Athen berufen. Nach seiner Pensionierung 1908 zog er sich auf die Insel Ägina zurück, wo
er schon 1904 das verlassene alte Kloster
Zur lebenspendenden Quelle
zusammen mit vier Frauen neu gegründet hatte und der Heiligen Dreieinigkeit weihte.
In diesem Kloster auf Ägina wirkte Nekatarios
dann auch im Ruhestand
als Lehrer, er schrieb Ikonen, ermutigte die Gläubigen
und verfasste Bücher, so die 1912/13 in zwei Bänden erschienene Historische Studie über die Ursachen des Schismas von
1054, über die Gründe der Fortdauer und die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Vereinigung der östlichen und der westlichen
Kirche
, eine Historische Studie über das kostbare Kreuz
, eine Studie über die göttlichen Mysterien
, eine
Christliche Ethik
, einen Katechismus, eine Abhandlung über die Ökumenischen
Konzilien, eine Evangelienharmonie und Arbeiten zur Christologie und zur
Gottesmutter. In einem umfangreichen Briefwechsel pflegte er einen intensiven
Gedankenaustausch auch mit den Kirchen des Westens, u. a. mit dem Abt des unierten Klosters in
Grottaferrata bei Rom.
Nektarios starb nach kurzem Krankenhausaufenthalt im Aretaieion-Hospital in Athen; er wurde unter großer Beteiligung des Volkes nach Ägina überführt und im Hof des Klosters beigesetzt. Die Anerkennung des von ihm gegründeten Frauenklosters durch die Kirche von Griechenland erlebte er nicht mehr, sie erfolgte erst vier Jahre nach seinem Tod.
Bald begann die Wallfahrt zu Nektarios' Grab, so dass man 1923 das Grab öffnete und seine Gebeine in das Katholikon des Klosters übertrug. 1998 wurden seine Reliquien wieder erhoben und in die mit 9000 Sitzplätzen riesige, 1973 bis 1994 neu erbaute Kirche unterhalb des Klosters übertragen. Nektarios wurde einer der beliebtesten Heiligen des griechischen Raumes aus dem 20. Jahrhundert.
Das Griechische Orthodoxe Patriarchat von Alexandria und Ganz Afrika bittet nun unter meiner Führung und 108 Jahre nach der ungerechten Verbannung des hl. Nektarios vom alexandrinischen Sitz durch einen Entscheid der Heiligen Synode von Alexandreia den Heiligen um Vergebung für die ungerechten Handlungen der früheren Patriarchen. Seine starke und heilige Persönlichkeit, seine unwiderstehliche Charakterfestigkeit und seine heiligen Lehren sind einige der Beispiele, die wir zusammen mit allen Gläubigen, Klerikern wie Laien, nachahmen sollen. Sein heiliges Leben war der Grund, dass er vom christlichen Bewusstsein der Orthodoxen Kirche als einHeiliger unseres Jahrhundertsanerkannt wurde.
Kanonisation: Am 20. April 1961 wurde Nektarios von der Synode des Ökumenischen Patriarchates in Konstantinopel kanonisiert und der 9. November zu seinem Festtag bestimmt.
1 ▲ Pentapolis
,
fünf Städte
, wurde der in der Antike von Cyrene / Kyrene - dem heutigen
Shahhat in Libyen - angeführte Bund der Städte
genannt, dem zudem Ptolemais, Taucheira - das heutige
el Agouriya -, Euhesperides und Barka - das
heutige el Merdj - angehörten.
Die serbische Filmemacherin Yelena Popovic schrieb das Drehbuch und führte Regie beim Film The Man of God
über das Leben
und Schicksal von Nektarios, der im September 2022 ins Kino kam. Er schildert das Leben des Heiligen, der den Hass seiner
Feinde ertrug, während er das Wort Gottes predigte, und der auch als
der Griechisch-Orthodoxe Pater
Pio
bezeichnet wurde.
Der Trailer zum Film ist - nur in englischer Sprache - in der
Internet Movie Database verfügbar, von dort gibt's auch den Link zum (kostenpflichtigen) ganzen Film.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 29.11.2022
Quellen:
• http://edition-hagia-sophia.blogspot.com/2010/01/der-hl-nektarius-von-der-pentapolis.html - abgerufen am 29.11.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.