Nikolaos Basdanis von Metsovo
auch: der Walache
Gedenktag orthodox: 17. Mai
Tag der Heiligsprechung: 28. November
Name bedeutet: der Sieger über das / aus dem Volk (griech.)
Nikolaos Basdanis gehörte zu der rumänischsprachigen Minderheit der Aromunen
- in Griechenland auch einfach
Walachen
genannt -, die u. a. im Pindos-Gebirge lebte und hier meist der
orthodoxen Kirche treu blieb, auch als das Gebiet im 15. Jahrhundert von den
muslimischen Osmanen erobert wurde. Die armen Eltern sandten Nikolaos nach
Trikala, wo er als Bäcker arbeitete in einer
hauptsächlich muslimischen Gegend. Eines Tages schloss sich Nikolaos dort der kleinen Gemeinde der muslimischen Walachen
an, was er aber bald schon bereute; deshalb ging er heimlich zurück nach
Metsovo und zum Christentum, wo er aus Reue
viel betete.
Nikolaos fand Arbeit, bei der er auch Kiefernholzfackeln nach Trikala bringen musste; auf einer solchen Reise wurde er dort von einem türkischen Friseur erkannt, der bemerkte, dass Nikolaos sich nicht mehr wie ein Muslim kleidete. Der Friseur drohte, ihn bei den Behörden anzuzeigen, es sei denn, Nikolaos werde ihm jedes Jahr Fackeln aus Kiefernholz bringen.
Nikolaos wusste, dass die Muslimen den Christen zwar - unter Beschwernissen - die Ausübung ihres Glaubens gestatteten, die Strafe für einen Abfall vom Islam aber der Tod war. Deshalb gab er dem Friseur nun alle Fackeln, die er hatte verkaufen sollen, und stimmte zu, ein Jahr später mit weiteren wiederzukommen. Zurück in Metsovo bat er seinen spirituellen Leiter um Rat; sie kamen zum Ergebnis, dass er Erpressungen nicht nachgeben sollte; Nikolaos war zudem nun überzeugt, dass er bereit war, seine Rückkehr zum Christentum öffentlich zu machen und sich den Konsequenzen zu stellen.
Im folgenden Jahr ging Nikolaos zum Friseur nach Trikala, weigerte sich, ihm Kiefernholz abzugeben und forderte ihn auf, ihn bei den Behörden anzuzeigen. Empört schleppte der Friseur ihn vor den Richter. Nikolaos bekannte sein Christentum und seine Bereitschaft, dafür zu sterben. Er wurde in den Kerker des Schlosses geworfen und gefoltert, weigerte sich jedoch beharrlich, nachzugeben. Schließlich verfügten die Behörden, dass er auf dem zentralen Platz von Trikala verbrannt wurde.
Ein Töpfer aus Trikala bestach die türkischen Wachen und erhielt so einen Teil der Gebeine von Nikolaos. Diese zogen, Wunder wirkend, bald schon Pilger aus ganz Epirus und Thessalien an. Die Reliquien liegen nun teilweise im Meteora-Kloster Varlaam und im 1929 aufgegebenen Elias-Kloster auf der Insel bei Ioannina.
Reliquien werden auch im 1754 gegründeten, 1958 geschlossenen und 1977 von
einer Nonne wieder eröffneten Kloster Koimiseos
Theotokou
, dem Kloster der Entschlafung Marias
, in Metsovo
verwahrt sowie in dem im 14. Jahrhundert gegründeten - dann aufgegebenen und nun wieder mit zwei Mönchen besiedelten -
Nikolaos-Kloster bei Metsovo; dort ist Nikolaos
Basdanis von Metsovo eine 1659 erbaute Kapelle geweiht.
Nicola Carcase veröffentlichte 1767 in Venedig Nikolaos' Lebens- und Leidensgeschichte.
Kanonisation: Die Heilige Synode des Ökumenischen Patriarchats sprach Nikolaos Basdanis am 28. November 1988 offizell heilig.
Das
Kloster Varlaam in Meteora ist täglich
von 9 Uhr bis 16 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 3 €. (2019)
Das ehemalige Elias-Kloster auf dem Hügel
der Ioannina-Insel ist zu Fuß in einer knappen halben Stunde über einen nun verwachsenen Fahrweg erreichbar, festes
Schuhwerk ist dringend zu empfehlen. Die Insel ist von Ioannina aus in 10 Minuten mit dem Schiff zu erreichen, Abfahrt
ist halbstündlich (im Winter stündlich) nördlich
der Festung, jede Fahrt kostet 2 €.
Das Kloster Koimiseos Theotokou bei Metsovo
ist von Oktober bis Mai werktags von 12 Uhr bis 15 Uhr, sonntags von 14 Uhr bis 18 Uhr und von Juni bis September werktags
von 15 Uhr bis 18 Uhr, sonntags von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2019)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 28.07.2019
Quellen:
• https://www.johnsanidopoulos.com/2010/11/saint-nicolas-basdanis-new-martyr-of.html - abgerufen am 20.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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