Nikolaus von Amsdorf
Gedenktag evangelisch: 14. Mai
Name bedeutet: der Sieger über das / aus dem Volk (griech.)
Nikolaus von Amsdorf war Professor der Theologie an der 1502 gegründeten damaligen
Universität Leucorea
- heute die Stiftung
Leucorea mit wissenschaftlichen Instituten - in Wittenberg und ein enger Vertrauter von
Martin Luther; er kannte er als einziger den Entführungsplan bei Luthers
Rückkehr aus Worms. Während Luthers Aufenthalt
auf der Wartburg versah von Amsdorf das
Wittenberger Pfarramt an der Stadtkirche St. Marien.
1524 wurde von Amsdorf der erste evangelische Superintendent von Magdeburg mit Sitz an der damaligen Kirche St. Ulrich. 1542 wurde er evangelischer Bischof am Dom in Naumburg und damit der erste evangelische Bischof in Deutschland; er musste aber nach den Schmalkaldischen Kriegen dieses Amt aufgeben.
Im Alter zog von Amsdorf sich 1552 zurück nach Eisenach und wohnte im Haus des Superintendenten Justus Menius, der noch im selben Jahr sein Amt an Amsdorf abgab.
Von Amsdorf wirkte dann 1558 mit bei der Gründung der
Universität in Jena, die aus dem
Collegium Jenense
wuchs. Sie sollte die Lehren Luthers bewahren
gegen die damalige Universität Leucorea
in
Wittenberg, die sich Reformen gegenüber aufgeschlossen zeigte. Von Amsdorf wurde zu einem starren Lutheraner, der jede
Weiterentwicklung der Lehre ablehnte. Die Rechtfertigungslehre überspitzte
er bis zu der Aussage, gute Werke seien schädlich für die Seligkeit. Amsdorf zog sich immer mehr zurück von der Welt, die er
nicht mehr verstand. Als letzter von Luthers persönlichen Freunden starb er
im 82. Lebensjahr.
Von Amsdorf wurde in der Georgenkirche in Eisenach vor dem Altar bestattet, seine Grabplatte ist heute im Altarraum aufgestellt.
Die Kirche St. Ulrich in Magdeburg wurde 1945 bei einem Bombenangriff beschädigt; nachdem die Evangelische Kirche Magdeburgs 1950 den Zusammenschluss der Innenstadtgemeinden beschlossen hatte, wurde sie 1956 abgerissen und das Areal zur Grünanlage umgewandelt. Ab 2007 gab es eine Bürgerinitaitive zum Wiederaufbau der Kirche, 2011 gab es dann einen Bürgerentscheid, an dem sich 56,3 % der Walhberechtigten beteiligten, die mit 76 % den Wiederaufbau ablehnten.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Die
Stadtkirche St. Marien in Wittenberg ist montags
von 12 Uhr bis 16 Uhr und an allen anderen Tagen von 11 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)
Der Dom in Naumburg ist von April bis Oktober
täglich von 9 Uhr bis 18 Uhr, im Winter von 10 Uhr bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt beträgt 9,50 €. (2023)
Im ehemaligen Collegium Jenense
, aus
dem die Universität Jena wuchs, gibt es eine kleine Ausstellung zu deren Geschichte, der Eintritt ist frei. (2023)
Die Georgenkirche in Eisenach ist von Mai bis Oktober täglich von 10 Uhr bis 12.30 Uhrund von 14 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. (2023)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 01.11.2023
Quellen:
• Joachim Januschek - http://www.glaubenszeugen.de/kalender/a/kala066.htm - abgerufen am 29.08.2023
• dtv-Lexikon, Bd. 1, München 1980
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.