Nicomedes von Rom
Gedenktag katholisch: 15. September
Gedächtnis IV. Klasse Im alten Messbuch entspricht die IV. Klasse einem nichtgebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Trifft ein Fest IV. Klasse auf den selben Tag wie ein Fest III. Klasse, dann kann das Fest IV. Klasse nie gefeiert, sondern immer nur kommemoriert werden. Um ein solches „nichtfeierbares” Fest IV. Klasse zu kennzeichnen, bezeichnen wir es nicht als „Gedenktag”, sondern als „Gedächtnis” IV. Klasse.
Weihe der Kirche in Rom: 1. Juni
Erhebung der Gebeine: 5. Juli
Name bedeutet: aus der Stadt Nikomedia - dem heutigen Ízmit - in Kleinasien stammend (latein.)
Nicomedes war ein römischer Märtyrer. Die Legende bezeichnet ihn als Schüler des Petrus und als den Priester, der == Felicola, die zu Tode gemarterte Gespielin der Petronilla, aus der Kloake zog und begrub. Als er selbst das heidnische Opfer verweigerte, wurde er mit einer Keule tot geschlagen.
Die Nachrichten über Nicomedes entstammen der legendarischen Leidensgeschichte von Nereus und Achilleus aus dem 6. Jahrhundert. Über seinem in frühmittelalterlichen Pilgerführern verzeichneten Grab an der Via Nomentana in Rom ließ Papst Bonifatius V. um 623 ein Heiligtum errichten, das Papst Hadrian um 825 restaurieren ließ; dort sind die Katakomben des Nicomedes, die 1918 beim Bau des italienischen Verkehrsministerums entdeckt aber auch teilweise zerstört wurden. Papst Paschalis I. überführte die Reliquien in die Kirche S. Prassede.
Die im 11./12. Jahrhundert erbaute und heute evangelische Kirche in Götterswickerhamm - dem heutigen Ortsteil von Voerde bei Wesel - trug das seltene Patronat von Nicomedes.
Die Katakomben des Nicomedes in Rom sind unzugänglich. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 20.03.2022
Quellen:
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
• Christian Wiltsch, E-Mail vom 20. August 2016
• http://www.archeologiasacra.net/pcas-web/ricerca/catacombe?query=nicomede#n
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.