Nunctus
auch: Nuncto, Noint
spanischer Name: Nancto
Gedenktag katholisch: 22. Oktober
Name bedeutet: der heutige (latein.)
Nunctus kam um 575 zur Zeit von Westgotenkönig Leovigild nach Mérida und lebte dort im Kloster an der Kirche
Santa Eulalia, das von einem Diakon Redemptus
geleitet wurde. Erzählt wird, dass Nunctus es vermied, Frauen anzuschauen oder von ihnen angeschaut zu werden; deshalb
ließ er immer vor und hinter sich zwei Mönche gehen und bat seinen Abt Redemptus, zu verhindern, dass er bei seinem
nächtlichen Gebet in Santa Eulalia von einer Frau gesehen werden könnte. Als aber die edelste und heiligste Witwe
Eusebia Redemtus' Komplizenschaft gewonnen hatte, schaffte sie es, Nunctus heimlich zu sehen; als der Blick der Frau auf
ihn fiel, schrie Nanctus auf und fiel - wie von einem großen Stein getroffen - zu Boden. Danach zog Nanctus sich mit
einigen der Mönche an einen verlassenen Ort zurück; sie lebten dort als Einsiedler und Nunctus stand dieser Gemeinschaft
als Abt vor. Sein Ruhm verbreitete sich schnell, auch König Leovigild wurde auf ihn aufmerksam und schenkte ihm Land. Die
darüber aufgebrachte Bevölkerung tötete ihn, da sie sich nicht Nunctus' Herrschaft unterwerfen wollte.
Nunctus' Mörder wurden dann von Dämonen entführt und starben nach vielen geistigen und körperlichen Leiden einen grausamen Tod.
Die fabelhafte und idealtypisch erzählte Lebens- und Leidensgeschichte berichtete Juan Tamayo de Salazar, der um 1672 gestorbene spanischer Historiker, Anhänger und Verteidiger falscher Chroniken und selbst Fälscher von Heiligengeschichten.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 08.01.2022
Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://catholicsaints.info/saint-nunctus-of-merida - abgerufen am 08.01.2022
• http://www.es.catholic.net/op/articulos/31791/nancto-santo.html - abgerufen am 08.01.2022
• https://www.santiebeati.it/dettaglio/94711 - abgerufen am 08.01.2022
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.