Odo von Cambrai
auch; Odardus
auch: von Tournai
Gedenktag katholisch: 19. Juni
Name bedeutet: der Besitzer des Erbgutes (germanisch - althochdt.)
Odo war Lehrer der freien Künste an der Domschule in Toul und in Tournai. Hier gründete er 1092 das Chorherrenstift St-Martin, das 1095 in ein Benediktinerkloster mit den Reformen von ClunyDie Reformen von Cluny gingen im 10. Jahrhundert aus vom Benediktinerkloster Cluny in Burgund. Ziel war die strenge Beachtung der Benediktinerregel und Vertiefung der Frömmigkeit des einzelnen Mönches sowie eine neue Gewissenhaftigkeit bei der Feier des täglichen Gottesdienstes. Die Klosterwirtschaft sollte selbständig zum Erhalt des Klosters dienen können und die Klöster aus dem Herrschaftsanspruch der weltlichen Herren aber auch der Bischöfe herausgenommen und direkt dem Schutz des Papstes unterstellt werden. umgewandelt wurde, das Odo als Abt leitete. 1105 wurde er auf Initiative des Erzbischofs von Reims gegen den Kandidaten von Kaiser Heinrich IV. zum Bischof von Cambrai gewählt. Noch im selben Jahr geweiht, wurde er 1111 nach Bitten von Papst Paschalis II. durch Kaiser Heinrich V. anerkannt und ins Amt eingesetzt. 1112 scheiterte Odo mit seinem Versuch, die Diözese Arras wieder dem Bistum Cambrai anzuschließen, am Widerspruch des Papstes, der Odo kurz vor seinem Tod absetzte.
Odo verfasste Werke zur Logik, Bibelauslegung, Predigtlehre, Liturgie und Moral. Sie sind geprägt von scholastischem Denken und zeugen von Kenntnis der Schriften des Augustinus und des Johannes Cassianus.
Odo wurde im Kloster Anchin - im heutigen Pecquencourt - bestattet. Die Abtei Anchin wurde während der Französischen Revolution unterdrückt und 1792 abgerissen, wenige Ruinen sind erhalten.
Schriften von Odo und seine Lebensgeschichte gibt es online zu lesen in den Documenta Catholica Omnia.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.11.2021
Quellen:
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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