Oranna
auch: Oranda
irischer Name: Othranna
französischer Name: Orande
Gedenktag katholisch: 15. September
Name bedeutet: die ein wenig Blasse (irisch)
Oranna war nach der Legende aus dem 15. Jahrhundert eine schottische Königstochter, die von ihrem Vater wegen ihrer Schwerhörigkeit verstoßen wurde; andere Quellen nennen ihren Vater einen Herzog in Lothringen. Sie kam demnach mit iroschottischen Mönchen - anderer Überlieferung nach mit ihren Brüdern Wendelin und Fiakrius sowie ihrer Freundin Cyrilla - in die Gegend von Berus bei Saarlouis, wurde auf wundersame Weise geheilt und lebte dann als Einsiedlerin und Glaubensbotin im Gebiet der oberen Mosel und der Saar, ausgezeichnet durch ihre Barmherzigkeit.
Oranna wurde zusammen mit einer Gefährtin, der man später den Namen Cyrilla gab, in einem gemeinsamen Sarkophag bestattet im heute abgegangenen Ort Eschweiler bei Berus, von dem heute nur noch die Oranna geweihte Kapelle übrig geblieben ist. An ihrem Sarg gab es Wunder und Gebetserhörungen. Die Prämonstratenser von Wadgassen förderten die Verehrung im deutschsprachigen Lothringen und im Saarland.
Am 3. Mai 1480 wurden die Gebeine von Oranna und Cyrilla durch den Weihbischof
von Metz erhoben, 1719 wurden sie in die
Pfarrkirche nach Berus übertragen, seit dem
22. September 1969 ruhen sie wieder am ursprünglichen Platz in der oberhalb von Berus gelegenen
Wallfahrtskapelle neben dem Altar in einem Schrein aus Holz. Reliquien von Oranna
werden seit 1719 auch in der Stiftskirche in
St-Avold in Lothringen verwahrt. Der Orannentag
wird bis heute lokal gefeiert am Montag nach dem dritten Sonntag
im September mit einer Wallfahrt zur Kapelle.
Patronin von Deutsch-Lothringen; gegen Kopfkrankheiten, Ohrenleiden, Taubheit und Schwindelanfälle
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.08.2021
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.bautz.de/bbkl/o/oranna.shtml
• Pfarrer Achim Thieser, Kath. Pfarramt St. Oranna in 66802 Überherrn-Altforweiler, E-Mail vom 8. August 2011
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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