Ökumenisches Heiligenlexikon

Osmund von Salisbury

auch: von Sarum

1 Gedenktag katholisch: 4. Dezember
Heiligsprechung: 1. Januar
in Salisbury: Übertragung der Gebeine: 16. Juli

1 Gedenktag anglikanisch: 16. Juli

Name bedeutet: der Schützer ist Gott (althochdt.)

Bischof von Exeter und Salisbury
* in der Normandie in Frankreich
3./4. Dezember 1099 in Salisbury in England


Osmund, aus normannischem Adelsgeschlecht, war KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator. und ab 1070 Kanzler unter König Wilhelm dem Eroberer, mit dem er nach England gekommen war. 1072 wurde er Bischof von Exeter, 1078 Bischof von Sarum - dem heutigen Salisbury, nachdem der Bischofssitz von Sherborne hierher verlegt wurde. Er vollendete den Bau der Kathedrale, errichtete ein Kollegiatkapitel und förderte die Bibliothek, u. a. durch Herstellung von Abschriften der Kirchenväter. Auf dem Konzil in Rockingham 1095 stellte er sich auf die Seite von König Wilhelm und gegen Anselm von Canterbury, was der ihm später verzieh. Osmund war beteiligt an der Zusammenstellung des 1086 erschienen Domesday Book, dem Buch des Jüngsten Gerichts, einem Verzeichnis der Grundbesitzverhältnisse, Abgaben und Bevölkerung der englischen Grafschaften.

Statue in den Grotten des Petersdoms in Rom
Statue in den Grotten des Petersdoms in Rom

Die Osmund zugeschriebene Schrift Use od Sarum, Gebräuche von Sarum, über die Liturgie in Schottland, England und Wales, die später die Grundlage für das Common Book of Prayer - das amtliche liturgische Buch der Anglikanischen Kirchen - wurde, entstand wohl erst später.

Osmunds Gebeine liegen seit 1226 in der Kathedrale von Salisbury.

Kanonisation: 1228 wurde der Kanonisationsprozess eingeleitet, jedoch erst am 1. Januar 1457 abgeschlossen.

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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 02.07.2023

Quellen:

• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 7., Herder, Freiburg im Breisgau 1998

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.