Paul Rabaut
Gedenktag evangelisch: 25. September
Name bedeutet: der Kleine (griech.)
Paul Rabaut nahm schon als Kind an den verbotenen Gottesdiensten der Hugenotten
teil. Mit 16 Jahren schloss er sich dem Prediger Jean Bétrine an, mit dem er 1734 bis 1738 die Entbehrungen und Gefahren
des Wanderlebens teilte. 1742 wurde er reformierter Pfarrer in
Nîmes, befand sich aber häufig auf der Wanderschaft
und konnte sich durch Namenswechsel den Verfolgern entziehen. Rabaut war nicht nominell, aber faktisch der Bischof der
Hugenotten; auf der Generalsynode im August 1744 fungierte er als Vizepräsident. Während der schwersten Verfolgungszeit
von 1745 bis 1752 konnte er seine Gemeinden von Anschlägen mit Waffengewalt abhalten. Er wagte es sogar, dem Kriegsminister
eine Bittschrift zu überreichen. In der zweiten großen Verfolgungszeit 1761 bis 1762 gelang es Rabaut, durch einen
ausgedehnten Briefwechsel die öffentliche Meinung so zu beeinflussen, dass vielen Gefangenen die Flucht ermöglicht wurde.
Inzwischen war der französische Protestantismus durch die Anstrengungen von
Antoine Court und Paul Rabaut de facto fest installiert und organisiert.
Als Held und Heiliger
verehrt, zog er sich 1785 vom Pfarrdienst in Nîmes zurück.
Das Toleranzedikt von 1787 und die Revolution von 1789 brachten den Hugenotten
schließlich die Glaubensfreiheit, Paul Rabaut war so der letzte Hirte der Wüste
der verstreut im Untergrund lebenden
hugenottischen Gemeinden, wurde aber unter der Schreckensherrschaft des Revolutionsregimes in
Nîmes eingesperrt. Nach einigen Monaten wurde er
wieder frei gelassen, aber die Kerkerhaft hatte seine Kräfte vollends aufgezehrt, er starb in seiner Wohnung; da kein
protestantischer Friedhof vorhanden war, wurde er im Keller seines Hauses bestattet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 12.09.2015
Quellen:
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korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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