Pelagius von Córdoba
spanischer Name: Pelagio
Gedenktag katholisch: 26. Juni
gebotener Gedenktag in den Bistümern Córdoba und Tui-Vigo und im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus
nicht gebotener Gedenktag in Spanien
Name bedeutet: Mann des Meeres (griech.)
Pelagius wurde im Alter von 13 Jahren vor den muslimischen Kalifen von Córdoba, Abd-el-Rahman III., gebracht und von diesem aufgefordert, dem Glauben an Christus abzuschwören; wegen seiner Weigerung wurde Pelagius grausam gefoltert und getötet.
Christen sammelten Pelagius' sterbliche Reste und brachten seinen Kopf in die Basilika S. Cipriano, die anderen Reste in die Basilika S. Ginés in Tercios in Córdoba; diese kamen während der Herrschaft der Mauren in Córdoba und nach der Zerstörung dieser Kirchen 967 nach León und 985 nach Oviédo in Asturien. Der Priester Raguel aus Córdoba verfasste schon kurz nach Pelagius' Tod aufgrund von Aussagen seiner Mitgefangenen die Leidensgeschichte.
Eine andere Variante ist die Legende, dass Pelagius als 10-jähriger Knabe von Sarazenen während der Schlacht von Covadonga als Geisel genommen, nach dreijährigem Gefängnisaufenthalt mit einer glühenden Zange in Stücke gerissen und so ermordet wurde.
Die Überlieferung über den Märtyrer Pelagius vermischt sich gelegentlich mir der des in der Schlacht von Covadonga
siegreichen Königs Pelagius, über den die Überlieferung auch viel legendäres bereithält: Dieser Sohn eines Westgoten-Königs
hatte sich nach der gegen die Araber verlorenen Schlacht von
Jerez de la Frontera 711 in die Berge
Asturiens zurückgezogen. Bald schon
herrschten auch dort die Araber, und Munuza, der Herrscher in
Gijón, warf seine Blicke auf Pelagius' Schwester,
der dies unterbinden wollte, worauf der Herrscher ihn nach
Toledo verbannte. Dort floh Pelagius, sammelte
Gefährten und kehrte in den Norden zurück.
In der Covadonga
, der Höhle der
Herrin
, erschien Pelagius am 22. Mai 714 Maria und offenbarte ihm, er könne im
Zeichen des Kreuzes
siegen, woraufhin er schnell ein Kreuz aus Eichenholz schnitzen ließ - mit Gold beschlagen und mit
Edelsteinen verziert wird es heute in der Camera Santa
der
Kathedrale in Oviédo verwahrt und wurde zum
Emblem von Asturien. Pelagius schlug am 22. Juli 718 die Araber vernichtend, auch Munuza wurde getötet, der Sieg markiert
den Beginn der Reconquista
, der Zurückeroberung Spaniens von der arabischen Herrschaft.
Die Reliquien des Märtyrers Pelagius kamen 966 in die Residenzstadt León, wo König Sancho I. für sie ein Kloster stiftete an der Stelle, wo heute die Basilika San Isidoro steht; heute liegen sie in einem Schrein von 1159 im Pantheon der Könige in dieser Kirche. Schon bald wurde Pelagius in ganz Spanien verehrt, besonders in Galicien und Kastilien. In Oviédo wird das Kreuz gezeigt, das der Knabe in der Schlacht bei sich gehabt habe. Roswitha von Gandersheim verfasste eine eigenständige Leidensgeschichte des Pelagius.
1858 besuchte Antonius Maria Claret die
Höhle Covadonga
und feierte dort die
EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi.
Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.,
1989 folgte ihm Papst Johannes Paul II. und bezeichnete Covadonga als
einen der ersten Meilensteine, auf denen Europa mit seiner christlichen Geschichte und Kultur gründet
. In Córdoba
ist Pelagius heute eine Kirche in einem
Neubauviertel geweiht.
Attribute: Andreaskreuz, Zange
Der Pantheon der Basilika San Isidoro in León kann nur mit Führung, täglich von 10 Uhr bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr - im Mai und Juni bis 20 Uhr -, im Juli, August und September durchgehend bis 20 Uhr, sonntags nur vormittags, besichtigt werden, der Eintritt beträgt 5 €. (2015)
Heiligenlexikon als USB-Stick oder als DVD
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 23.01.2022
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von
J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• Werner Schäfke: Kunst-Reiseführer Nordwestspanien. DuMont, Köln 1987
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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