Ökumenisches Heiligenlexikon

Pellegrinus in den Alpen

auch: Peregrinus
italienischer Name: Pellegrino delle Alpe

1 Gedenktag katholisch: 1. August

Name bedeutet: der Fremde / der Ausländer (latein.)

Einsiedler
* 545 in Schottland
643 in San Pellegrino in Alpe, Ortsteil von Frassinoro bei Modena in Italien


Sanktuarium in San Pellegrino in Alpe
Sanktuarium in San Pellegrino in Alpe

Pellegrinus war der Legende zufolge der einzige Sohn von König Romanus von Schottland und dessen Frau Plantula. Im Alter von 15 Jahren starb sein Vater, aber Pellegrinus verzichtete auf die Krone und unternahm eine Wallfahrt ins Heilige Land zum Grab von Jesus Christus in Jerusalem. Dann verbrachte er 42 Jahre als Einsiedler in der Wüste, wo er harte Prüfungen bestand, auch mit dem Teufel konfrontiert war; schließlich ging er zum Sultan, um ihn zum Christentum zu bekehren 1.

Anschließend kam Pellegrinus nach Italien zum Grab von Petrus in Rom, zum Heiligtum Monte Sant'Angelo auf dem Gargano und dann aufgrund einer Vision im Appeningebirge in den Wald, wo er als Einsiedler zusammen mit seinem Gefährten Bianco - ein von Pellegrinus Bekehrter, der zuvor Räuber war - an der Stelle des heute ihm geweihten Sanktuariums im nach ihm benannten Bergort San Pellegrino in Alpe lebte.

der „Steinhaufens des Teufels”
der Steinhaufens des Teufels

Erzählt wird, dass Pellegrinus der Teufel auch nahe seiner Einsiedelei an der Stelle des Steinhaufens des Teufels wieder erschien, Pellegrinus aber erneut den Versuchungen widerstand. Der Weg dorthin wird heute als Weg von Büßern begangen, die dort dann einen Stein niederlegen. Kurz vor seinem Tod schrieb Pellegrinus seine Lebensgeschichte auf die Rinde eines Baumes und machte sich dann in einem hohlen Baumstamm sein Grab.

Der Tradition zufolge erschien ein Engel der frommen Adelgarda Ferniai und ihrem Mann Pietro Modico, die die Gebeine von Pellegrinus und Bianco daraufhin fanden und den Bischof von Modena informierten. Pellegrinus wird auch als Bekenner verehrt.

An der Stelle der Einsiedelei von Pellegrinus auf dem Pass über den Appenin, der Modena mit Lucca verbindet, wurde wohl schon im 7./8. Jahrhundert - erstmals bezeugt 1110 - ein Hospiz für Reisende errichtet und von den Brüdern von San Pellegrino geleitet, einer wohltätigen Kongregation von Laien, die der Augustinerregel folgten; es blieb bis 1859 in Betrieb.

In San Pellegrino in Alpe, dem auf 1525 Metern Höhe gelegenen Bergort - dem höchsten bewohnten Ort im Appenin-Gebirge -, werden im Pellegrinus geweihten Sanktuarium die mumifizierten Leichname von Pellegrinus und Bianco verehrt, die ursprünglich in einem von Matteo Civitali Ende des 15. Jahrhunderts gefertigten Marmorsarg lagen und nun in einem 1927 gefertigten Schrein ruhen. Bis heute gibt es dort am Gedenktag eine Wallfahrt. Nach Pellegrinus benannt ist auch der Pass San Pellegrino in den Dolomiten.

1 Um 602 gab es weder Muslime noch Sultane.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 21.04.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• https://it.wikipedia.org/wiki/Pellegrino_delle_Alpi - abgerufen am 16.04.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Abbazia_di_Frassinoro - abgerufen am 16.04.2023
• http://www.portaleturismo.provincia.modena.it/page.asp?IDCategoria=305&IDSezione=7171&ID=69273 - abgerufen am 17.04.2023
• https://it.wikipedia.org/wiki/Santuario_dei_Santi_Pellegrino_e_Bianco - abgerufen am 20.04.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.