Petrus Donders
Gedenktag katholisch: 14. Januar
nicht gebotener Gedenktag im Redemptoristenorden
Name bedeutet: der Fels (griech. - latein.)
Petrus Donders, Sohn des Webers Arnold Donders und von Petronilla geb. Van den Brekel, lernte das Handwerk seines Vaters.
Nachdem er die Berufung zum Priesteramt versürte, studierte er neben seiner Arbeit Theologie. 1841 wurde er zum
Priester geweiht, wirkte zunächst als WeltpriesterWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören.
und ging 1842 als Missonar nach Surinam, dem damaligen Holländisch-Guyana. Er arbeitete zunächst als
KaplanEin Kaplan (von lateinisch capellanus, „der einer Hofkapelle zugeordnete Kleriker”) ist im deutschen Sprachraum ein römisch-katholischer Priester in den ersten Jahren nach seiner Weihe, der in der Regel noch einem erfahrenen Pfarrer unterstellt ist. In manchen Bistümern wird er Vikar genannt - dies ist die Bezeichnung des kanonischen Kirchenrechts von 1983 - in anderen Kooperator.
in Paramaribo, vor allem unter Armen und
den Buschnegern
, den aus Afrika als Arbeitssklaven nach Surinam Gekommenen, die ihren Herren entlaufen waren. 1856
ging er lang in die Aussätzigenkolonie Batavia, wo er
sich den Ehrentitel Apostel der Aussätzigen
erarbeitete. 1867 wurde er Mitglied im Orden der
Redemptoristen, nachdem diesem Orden 1865 das Apostolische Vikariat anvertraut
worden war. Große Erfolge hatte er bei der Mission unter dem Indianerstamm der Arrovachen. Zwischen 1883 und 1885 muste er
wegen des Widerstandes einiger Einheimischer Batavia verlassen und nach
Coronie an der Küste ausweichen.
Besonderes Anliegen war Petrus Donders, mit Gott eins zu werden in der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23., im Gebet seinen Willen zu hören und sich dem anheimzugeben. 53 seiner Briefe sind erhalten.
Kanonisation: Petrus Donders wurde am 23. Mai 1982 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.
Worte des Seligen
In einem Brief aus dem Jahr 1844 kritisiert Donders aufs Schärfste die Verantwortlichen für die Versklavung
und rücksichtslose Ausbeutung der afrikanischen Sklaven in Surinam:
O hätte man hier so viel Sorge um das Wohlergehen der Sklaven als in Europa für die Tiere, dann sähe es besser aus.
Ich wollte Ihnen alles erzählen, was ich davon gehört und gesehen habe, doch ich will lieber mit Stillschweigen darüber
hinweggehen, es übersteigt ja jeden Begriff. Ich schaudere, wenn ich daran denke, und deshalb will ich mich lieber damit
begnügen nur auszurufen: Wehe, wehe dir Surinam am jüngsten Tag! Wehe, wehe! Ja tausendmal wehe den Europäern, den
Plantagenbesitzern, den Verwaltern, Direktoren und weißen Soldaten, die hier über die Sklaven herrschen! Unglücklich alle,
die sich mit dem Schweiß und Blut dieser Armen nähren, die selber keinen anderen Verteidiger finden als Gott!
Nach seiner Versetzung auf die Leprastation in Batavia schildert er die schreckliche Lage der dortigen
Aussätzigen:
Es ist herzergreifend, diese armen, gebrechlichen Menschen zu sehen, den einen ohne Zehen, den andern ohne Finger,
die alle abgefault sind, den dritten ohne Nase, einen vierten blind, andere mit dicken Beinen wie bei einem Ungetüm; bei
manchen beginnt sogar die Zunge zu verfaulen, so dass sie am Sprechen gehindert sind. Aber wie hinfällig sie auch waren,
sie kamen doch jeden Morgen und Abend, wenn sie nur irgendwie konnten, hinkend und auf Stöcke gestützt herangewankt, um
gemeinsam ihr Morgen- und Abendgebet zu verrichten und der hl. Messe beizuwohnen. Die armen Aussätzigen, die mit Ausnahme
einiger Weißer meist Sklaven verschiedener Pflanzungen waren, wohnen in Holzhütten, die mit Stroh oder Reisig gedeckt sind
und zumal im Innern eher einem Schweinestall als einer menschlichen Wohnung gleichen. Der Unterhalt und die Lebensmittel,
die ihnen von der Regierung gestellt werden, sind dürftig und schlecht. Und doch, für wie viele ist gerade diese Krankheit
das einzige Mittel zum ewigen Heil! Wie viele lernen erst hier den einzig wahren Gott kennen und anbeten, den sie sonst
vielleicht nie kennen und anbeten gelernt hätten!
Donders beschränkte sich in seiner Tätigkeit nicht auf das pastorale Wirken, er fasste auch selbst an, um die
Not der Kranken zu mildern. Kein Aussatz und keine Wunden waren ekelhaft genug, um ihn von der Pflege der armen, verlassenen
Kranken abzuhalten. Zu einer Person sagte er einmal: Du musst keine Angst haben vor den Kranken!
Um sie zu ermuntern, stellte er ihr das Beispiel der hl. Elisabeth vor Augen. Sie fragte ihn daraufhin:
Würden Sie denn auch wie diese Heilige alle diese schrecklichen Wunden reinigen können?
Seine Antwort lautete:
Aber gewiss! Warum nicht?
Quelle: Der Ehrwürdige Diener Gottes P. Petrus Donders (1809-1887). Der Apostel der Aussätzigen in Surinam. Ein Werkstudent und Spätberuf, nach dem Holländischen bearbeitet von Thomas Schaumberger. München 1930, S. 151f, 65, 153
Zitat von Petrus Donders:
Bitte um Hilfe aus seiner Heimat:
Ihr lieben Gläubigen, kommt uns zu Hilfe zunächst durch Euer Gebet, damit der Herr des Weinbergs uns Arbeiter sende
und unsre Arbeit und unsern Schweiß segne, um die Seelen zu gewinnen, die ihm so teuer sind. Ach wie viel vermag das
gemeinsame und anhaltende Gebet der Gerechten bei Gott! Dann kommt uns aber auch zu Hilfe durch Euer Almosen! O wie
dringend haben wir das vonnöten, wie Ihr aus dem Vorstehenden gewiss ersehen habt, damit das bereits Aufgebaute nicht
verfalle und damit wir das Begonnene vollenden können. … Denkt daran, wir bitten Euch, was der Heiland verheißen hat:
Gebt und es wird Euch gegeben werden! Der liebe Gott wird Euch segnen, wie die Witwe von Sarepta zur Zeit des Elias und er
wird Euere Mildtätigkeit auf dieser Welt belohnen und welch herrlichen Lohn wird er Euch dereinst zuteil werden lassen,
er, der nicht einmal einen Trunk kalten Wassers unbelohnt lässt, den man in seinem Namen einem seiner Jünger reicht.
Quelle: Der Ehrwürdige Diener Gottes P. Petrus Donders (1809-1887). Der Apostel der Aussätzigen in Surinam. Ein Werkstudent und Spätberuf, nach dem Holländischen bearbeitet von Thomas Schaumberger. München 1930, S. 80f
zusammengestellt von Abt em. Dr. Emmeram Kränkl OSB,
Benediktinerabtei Schäftlarn,
für die Katholische SonntagsZeitung
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- zuletzt aktualisiert am 21.10.2019
Quellen:
•
• http://members.home.nl/rene.meesters/Peerke%20Donders.htm
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• Ferdinand Holböck: Die neuen Heiligen der katholischen Kirche, Band 1. Christiana, Stein am Rhein 1991
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.