Ökumenisches Heiligenlexikon

Petrus der Zöllner

lateinischer Beiname: Telonarius, Antilarius
koptischer Name Ⲡⲉⲧⲣⲟⲥ ⲡⲓⲑⲉⲟⲥⲉⲃⲏⲥ ⲧⲉⲗⲱⲛⲏⲥ - Petros pitheosebēs telōnēs = Petrus der gottesfürchtige Zöllner
auch: der Sklave, der Steuer-Einnehmer

1 Gedenktag katholisch: 20. Januar

1 Gedenktag orthodox: 20. Januar, 22. September

1 Gedenktag armenisch: 11. April

1 Gedenktag koptisch: 20. Januar

1 Gedenktag äthiopisch-orthodox: 20. Januar, 24. September

Name bedeutet: der Fels (latein.)

Wohltäter
550im 6. Jahrhundert (?) in Konstantinopel, heute Ístanbul in der Türkei oder in der Sketischen Wüste in Ägypten


Petrus Telonarius war Zöllner. Nachdem der oströmische Kaiser Justinian I. die Vandalen in Nordafrika unterworfen hatte - am 15. September 533 fiel Karthago, 534 wurde Vandalenkönig Gelimer gefangen genommen - kam Petrus als Zolleinnehmer nach Alexandria. Die Legende erzählt, er sei anfangs hart und unbarmherzig gegen die Armen gewesen und wurde deshalb als Geizhals bezeichnet. Dann aber wurde er von seiner Hartherzigkeit bekehrt: nachdem er einem Bettler ein frischgebackenes Brot ins Gesicht geworfen hatte, wurde er schwer krank und sah im Traum, dass er von seinem Tun Rechenschaft ablegen musste, zudem erblickte er die Waage, auf der dies abgewogen wurde. An der linken Waagschale sah er Afrikaner stehen, die viele seiner schlechten Taten in die Schale legten, an der rechten Schale standen weiße, ernsthaft aussehende Männer, die nichts für ihre Seite der Waage fanden außer diesem Brot, das er im Zorn auf den Bettler geworfen hatte. Nachdem Petrus sich von der Krankheit erholt hatte, verteilte er sein Vermögen unter die Armen und er schenkte einem Schiffbrüchigen sein Kleid, das er dafür ausgezogen hatte; anschließend sah er - wie Martin von Tours - darin Jesus Christus bekleidet. Danach begab er sich in Knechtschaft bei einem Goldhändler und schenkte die dreißig Münzen, die der Unterhändler für ihn erhalten hatte, einem Armen. Im Bewusstsein, auch diese dreißig Münzen Christus gegeben zu haben, fand er sich außerordentlich getröstet.

Als Freude aus seiner Heimat zu ihm kamen, fürchtete er, von ihnen erkannt und verraten zu werden, und wollte fliehen. Aber an der verschlossenen Tür stand ein taubstummer Wächter. Diesen rief er im Namen Christi an, er solle öffnen, was sogleich geschah. Nachdem Petrus weggegangen war, bereuten seine bisherigen Hausgenossen , dass sie ihn nicht ehrerbietiger behandelt hatten und wollten ihn aufsuchen, fanden ihn aber nicht mehr. Petrus war nach Jerusalem und von dort nach Konstantinopel - oder in die Sketische Wüste - entflohen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.11.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 4. Band: M-P. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1875
• J. E. Veith, J. P. Gilbert (Hg.): Der Bothe von Jericho, Carl Armbruster's Verlag, Wien 1828

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.