Processus
Gedenktag orthodox: 11. April, 2. Juli
Name bedeutet: der Fortschrittliche (latein.)
Processus und Martinianus waren gemäß der Legende Soldaten, die die
Bewachung von Paulus und Petrus im
Mamertine-Gefängnis zur Aufgabe hatten. Die
beiden wurden demnach bekehrt und von Petrus getauft, wobei es in der Zelle kein Wasser zur Spendung des Sakramentes gab;
deshalb klopfte Petrus mit seinem Stab auf den Steinboden, worauf ein Quell aus dem Felsen floss. Die Wärter halfen Petrus,
aus dem Gefängnis zu entkommen. Nach der Begegnung mit Christus auf der
Via Appia an der Stelle der Kirche Quo vadis?
- eigentlich:
Santa Maria in Palmis - kehrte Petrus zurück und
akzeptierte seinen Tod durch Kreuzigung im Zirkus
von Kaiser => Nero an den Abhängen des vatikanischen Hügels. Processus und
Martinianus wurden dann selbst verhaftet und getötet.
Schon im 4. Jahrhundert war Processus und Martinianus über ihrem Grab in den nach ihnen benannten Katakomben an der Via Aurelia in Rom nahe der heutigen Villa Doria Pamphili vecchia eine - nicht mehr existierende - Basilika gewidmet; Papst Gregor „der Große” hielt dort eine Predigt, Papst Gregor III. restaurierte die Kirche. Papst Paschalis I. ließ die Gebeine in die Peterskirche übertragen.
Im Carcere Mamertino wird die Stelle des wundersamen Wasserflusses in der unteren Zelle immer noch gezeigt. 2010 wurden bei Ausgrabungen Reste von Fresken freigelegt, die die Umgestaltung des Ortes in einen christlichen Andachtsraum im 7. Jahrhundert dokumentieren. Über dem Gefängnis wurde im 17. Jahrhundert die Kirche San Giuseppe dei Falegnami erbaut.
Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Der
Carcere Mamertino in Rom ist täglich von 8.30 Uhr
bis 19 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 10 € - im Kombiticket mit dem Ausgrabungsgelände des
Forum Romanum 12 €, bezahlbar nur mit Bank- oder
Kreditkarte. (2017)
Die Katakomben des Processus und Martinianus
in Rom sind nicht öffentlich zugänglich, Besuch nur nach Vereinbarung mit der Pontificia
Commissione di Archeologia Sacra. (2017)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 05.07.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• http://www.zenit.org/article-20984
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• http://www.archeologiasacra.net/pcas-web/ricerca/catacombe?query=Martiniano#n
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.