Ökumenisches Heiligenlexikon

Rafael Guízar y Valencia

1 Gedenktag katholisch: 6. Juni

Name bedeutet: Heiler mit Gottes Hilfe (hebr.)

Bischof von Veracruz
* 26. April 1878 in Cotija de la Paz im Bundesstaat Michoacán in Mexiko
6. Juni 1938 in Ciudad de Mexico / Mexiko City in Mexiko


Rafael Guízar y Valencia
Rafael Guízar y Valencia

Rafael Guízar y Valencia wurde als viertes von elf Kindern geboren. Im Alter von 23 Jahren empfing er in Zamora de Hidalgo die Priesterweihe und wirkte dann als Spiritual im Priesterseminar von Zamora; sein Bruder Antonio war inzwischen Erzbischof von Chihuahua geworden. Bald wurde er von Papst Leo XIII. zum Apostolischen Missionar berufen und entfaltete in mexikanischen Dörfern eine außerordentliche Evangelisationsarbeit, bei der er sich eines selbst geschriebenen Katechismus bediente. In der Zeit der mexikanischen Revolution von 1910 und in der grausamen Verfolgungszeit kümmerte er sich in Veracruz um die Opfer der kriegerischen Auseinandersetzungen und deren Angehörigen. Im Juli 1919 wurde er von Papst Benedikt XV. in Havanna auf Kuba zum Bischof von Veracruz ernannt; die Bischofsweihe empfing er in der kubanischen Hauptstadt durch den dortigen apostolischen NuntiusDer Apostolische Nuntius ist der Botschafter des Staates Vatikanstadt in einem Land. Zugleich vertritt er den Papst als Kirchenoberhaupt gegenüber den Ortskirchen dieses Landes., Erzbischof Tito Trocci. Als Bischof kümmerte er sich intensiv um das Priesterseminar und etablierte es neu in Xalapa - dem heutigen Xalapa Enriquez.

Während der klerikalen Verfolgungszeit hatte Guízar y Valencia zeitweise weder einen festen Wohnsitz noch eine Unterkunft. Im Volksmund erzählte man sich wundersame Geschichten, etwa die Heilung eines Besessenen, dem der Bischof die konsekrierte Hostie in die Hand gelegt habe, oder Schwebezustände während der EucharistieDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23.feier, die das Volk als Zeichen der Heiligkeit betrachtet habe. Er erhielt zahlreiche Morddrohungen und flüchtete ins Exil in die USA, nach Guatemala und Kuba. Auch dort war er missionarisch tätig. Später kehrte er kurzfristig nach Mexiko zurück, wurde aber bald darauf wieder gezwungen, das Land zu verlassen und missionierte erneut in den USA, Kuba, in Guatemala und Kolumbien. 1929 kehrte er nach Mexiko in seine Diözese Veracruz zurück.

1931 wurde der Druck auf die Kirche und den Bischof erneut erhöht. Der Regierungschef von Veracruz, Adalberto Tejeda, erließ ein Gesetz, dass auf 100.000 Einwohner nur ein Priester kommen dürfe; Guízar y Valencia floh zum dritten Mal und ging nach Puebla und Ciudad de Mexico / Mexiko City, kehrte schließlich aber wieder nach Veracruz zurück. Nach einer schmerzvollen Krankheit starb er in einem Haus in Mexico City.

Als man die sterbliche Hülle von Rafael Guízar y Valencia 1950 vom alten Pantheon in Xalapa - dem heutigen Xalapa Enriquez - in die Krypta der Kathedrale übertragen wollte, fand man seinen Leichnam unverwest, worauf das Verfahren zur Seligsprechung beantragt wurde.

Kanonisation: Am 29. Januar 1995 wurde Rafael Guízar y Valencia von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. Am 15. Oktober 2006 sprach Papst Benedikt XVI. ihn als den ersten als Katholik in Lateinamerika Geborenen heilig. 1

1 >Rafael Guízar y Valencia sei der erste Heilige Lateinamerikas, der auch auf dem Kontinent geboren wurde, meldeten Radio Vatikan und im Gefolge weitere katholische Medien - und vergaßen dabei den Indianerjungen Juan Diego, Michael Febres Cordero und den Mulatten Martin von Porres; von den Frauen wurde schon 1950 kanonisiert Maria Anna von Jesus, dazu kommen Maria von Jesus und Rosa von Lima; sie alle waren aber zunächst keine Christen.





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 25.04.2022

Quellen:
• http://www.zenit.org/german/visualizza.phtml?sid=96444
• http://www.kathpedia.com/index.php?title=Rafael_Gu%C3%ADzar_y_Valencia
• http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=99303

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.