Ökumenisches Heiligenlexikon

Richard von Chichester

1 Gedenktag katholisch: 3. April
nicht gebotener Gedenktag in England und im Erzbistum Bamberg: 16. Juni (Übertragung der Gebeine)

1 Gedenktag anglikanisch: 16. Juni

Name bedeutet: der reiche Starke (althochdt.)

Bischof von Chichester
* 1197/98 in Wych, heute Droitwich in Worcestershire in England
3. April 1253 in Dover in England


Richard wurde er früh Waise. Der von seinem Bruder arrangierten Ehe widersprach er und schlug seinem Bruder vor, die ausgesuchte adelige Frau selbst zu heiraten, was dieser dann auch tat. Zunächst arbeitete Richard auf den Gütern seines Bruders, verzichtete dann aber auf sein Erbe und studierte in Oxford und Paris sowie kanonisches Recht in Bologna an der ersten Universität Europas; ihr Ort ist unbekannt, aber von ihr zeugen noch heute die Gräber der Glossatoren. 1 Um 1235 wurde Richard Kanzler der Universität Oxford, 1237 Kanzler der Diözese Canterbury unter Erzbischof Edmund von Abingdon, den er gegen König Heinrich III. darin unterstützte, Reformen im KlerusEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. durchzusetzen und den Vorrang des Kirchenrechts vor dem weltlichen Recht zu behaupten. Als Erzbischof Edmund deswegen ins Exil gehen musste, schloss Richard sich ihm an und blieb bis zu dessen Tod 1240 bei ihm im Zisterzienserkloster in Pontigny. Erst danach entschloss er sich im Alter von 43 Jahren, Priester zu werden und studierte für zwei Jahre Theologie bei den Dominikanern in Orléans.

Nach seiner Rückkehr nach England arbeitete Richard zunächst als Pfarrer, dann wieder als Kanzler in Canterbury. Als der Bischof von Chichester 1244 starb, wurde Richard gegen den Widerstand eines Teils des Domkapitels in dieses Amt berufen; König Heinrich setzte dann einen Günstling auf den Bischofsthron. Zwar bekräftigte Papst Innozenz IV. die Wahl Richards mit seiner Weihe 1245, aber der König konnte ihn hindern, seinen Amtssitz einzunehmen. Der König verbot jedem Untertanen, Richard zu beherbergen oder zu verköstigen, aber der Pfarrer von Tarring bei Brighton nahm ihn auf, Richard verlegte sich aufs Wandern und verwaltete sein Bistum von unterwegs; das sicherte ihm Bürgernähe und prägte seinen einfachen Lebensstil.

Auch als 1246 König Heinrich unter Androhung der Exkommunikation nachgab und Richard in Chichester residieren konnte, behielt er seinen asketischen Lebensstil. Er wirkte als Seesorger und Prediger; Moral und Zucht der KlerikerEin Kleriker ist in der orthodoxen, katholischen, anglikanischen und altkatholischen Kirche ein geweihter Amtsträger, der eine der drei Stufen des Weihesakraments - Diakon, Priester oder Bischof - empfangen hat. Im Unterschied zu den Klerikern bezeichnet man die anderen Gläubigen als Laien. Angehörige von Ordensgemeinschaften gelten, wenn sie nicht zu Priestern geweiht sind, als Laien und in der Orthodoxie als eigener geistlicher Stand. In den protestantischen Kirchen gibt es keine Unterscheidung von Klerus und Laien. sowie die strikte Einhaltung des Zölibats waren ihm wichtig. In den letzten Jahren seines Lebens warb er in Kent und Sussex nachdrücklich und erfolgreich für den Kreuzzug. Er starb im Ruf der Heiligkeit.

Statue vor der Kathedrale in Chichester
Statue vor der Kathedrale in Chichester

Richard wurde in der Kathedrale von Chichester beigesetzt, an seinem Schrein ereigneten sich zahlreiche Wunder. Das Grab wurde 1538 in der Reformation zerstört. Eine zuvor in Avranches aufbewahrte Reliquie wurde 1993 nach Chichester zurückgebracht.

Kanonisation: Richard wurde schon am 25. Januar 1262 durch Papst >Urban IV. heiliggesprochen.
Patron von Sussex; der Fuhrleute

1 Glossator, Kommentator nannte man die Gelehrten, die die antiken römischen (Rechts-)texte interpretierten.

Die Kirche San Domenico in Bologna ist täglich von 9 Uhr bis 12 Uhr und von 15.30 Uhr bis 18 Uhr - sonntags nur am Nachmittag bis 17 Uhr - geöffnet. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 20.04.2023

Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl., Bd. 8. Herder, Freiburg im Breisgau 1999
• https://www.die-tagespost.de/kirche-aktuell/aktuell/der-heilige-richard-von-chichester-der-pilgernde-bischof;art4874,217169 - abgerufen am 19.04.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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