Ökumenisches Heiligenlexikon

Rosalia Rendu

französischer Name: Rosalie
Taufname: Johanna Maria - Jeanne-Marie

1 Gedenktag katholisch: 7. Februar
gebotener Gedenktag bei den Vinzentinern / Lazaristen und den Barmherzigen Schwestern

Name bedeutet: die Rose (latein.)

Oberin in Paris
* 9. September 1786 in Confort im Département Ain in Frankreich
7. Februar 1856 in Paris in Frankreich


Alfred de Richemont: Rosalia hilft Cholera-Kranken bei der Epidemie von 1832, 1909, im Museum Carnavalet in Paris
Alfred de Richemont: Rosalia hilft Cholera-Kranken bei der Epidemie von 1832, 1909, im Museum Carnavalet in Paris

Johanna Maria Rendu empfing in den Wirren der Französischen Revolution ihre ErstkommunionDie Eucharistie - von griechisch „ευχαριστειν, Dank sagen” - vergegenwärtigt das heilvolle Sterben Jesu Christi. Die Römisch-Katholische, die Orthodoxe und die Anglikanische Kirche nennen diese Mahlfeier im Anschluss an 1. Korintherbrief 11, 24 Eucharistie, die Evangelischen Kirchen sprechen von „Abendmahl” im Anschluss an Markusevangelium 14, 17 und 1. Korintherbrief 11, 23. im Keller ihres Elternhauses, der als Kapelle diente und wo Priester Zuflucht fanden, die wegen ihrer Verweigerung des Eides auf die Zivilkonstitution verfolgt wurden. Sie wurde dann bei den Ursulinen im nahen Gex ausgebildet, wo sie auch Kranke im Spital besuchte. 1802 trat sie den Barmherzigen Schwestern (Vinzentinerinnen) bei mit dem Ordensnamen Rosalia. Trotz ihres schwachen Körpers und ihrer zarten Nerven widmete sie in unüberwindlicher Geduld und Entsagung ihr Leben den Aufgaben im Orden. Ab 1807 wirkte sie in Paris in der damaligen Ordensniederlassung in der Rue de l'Épée-de-Bois unweit der Kirche St-Médard und versorgte Kranke, Alte, Obdachlose, bedürftige Mädchen und kleine Kinder, deren Mütter nicht im Stande waren, sie zu ernähren. 1815 wurde sie Oberin der Gemeinschaft, ab 1826 war sie zusammen mit Friedrich Ozanam eine der Mitbegründerinnen der Pariser Vinzenz von Paul-Vereine für Armen- und Krankenpflege und sammelte Almosen für die verschämten Hausarmen.

In den Choleraepidemien von 1832 und 1849 pflegte Rosalia Rendus aufopferungsvoll die Kranken. In den Unruhen vom Juli 1830 und vom Februar 1848 - bei welchen Denys Affre, der Erzbischof von Paris, getötet wurde, vermittelte Rosalia zwischen den Kämpfenden und kletterte auf die Barrikaden, um Verwundeten beider Seiten zu helfen. 1852 ernannte Kaiser Napoleon III. sie zur Ritterin der französischen Ehrenlegion. In der letzten Zeit ihres Lebens erblindete sie; eine Operation brachte 1855 nur kurz Linderung.

Rosalias Grab in der 1. Abteilung auf dem Friedhof Mont-Parnasse in Paris
Rosalias Grab in der 1. Abteilung auf dem Friedhof Mont-Parnasse in Paris Foto: Mu

Rosalia Rendu wurde auf dem Friedhof Mont-Parnasse in Paris bestattet. Die Zeitung Le Constitutionnel der antiklerikalen Linken schrieb: Die unglücklichen Menschen im 13. Arrondissement von Paris haben gerade einen sehr bedauerlichen Verlust erlitten: Schwester Rosalie … Diese angesehene Nonne war viele Jahre lang die Fürsorge für die zahlreichen bedürftigen Klassen in diesem Bezirk. 2019 wurden Reliquien in die Rosalia von Palermo geweihte Kirche St-Rosalie in Paris übertragen.

Kanonisation: Rosalia Rendu wurde am 9. November 2003 durch Papst Johannes Paul II.seliggesprochen .





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 23.07.2024

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://fr.wikipedia.org/wiki/Rosalie_Rendu - abgerufen am 13.02.2024

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.