Salman von Dobach
auch: Salaman, Salmanus, Salmann, Salmon
Gedenktag katholisch: 1. Sonntag im Mai
Übertragung der Gebeine: 27. April
Name bedeutet: der Schutzherr (althochdt.)
Salman gilt der Überlieferung zufolge als Fürst, der Pilger wurde und Gefährte von Jodokus. Mit diesem zog er demzufolge nach Rom; nach der Rückkehr ließ er sich als in einer Einsiedelei beim heutigen Dobach nieder. Sein heilsames Wirken - auch Dank der neben seiner Einsiedelei entspringenden Quelle - wurde schnell bekannt und zog viele Hilfesuchende an. Er starb im Ruf der Heiligkeit und wurde in seiner Einsiedelei begraben.
Über Salmans Grab südwestlich von Dobach entstand im Mittelalter eine Kapelle, daneben gab es die - heute abgegangene - nach ihm benannte Quelle; an deren Stelle an der nach ihm benannten Salmanusstraße wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Salmanus-Wegkreuz aufgestellt. Ab dem 17. Jahrhundert entstand die Legende, Salman sei Sohn des damals in Cangas de Onís bei Santander residierenden Herzogs von Asturien gewesen, habe seiner Herrschaft entsagt und sich Jodokus als Gefährte angeschlossen; er habe dann in Dobach als Glaubensbote gewirkt, sei dort an Husten erkrankt und schließlich daran gestorben.
Zu Salamans Kapelle in Dobach gab es im 17. / 18. Jahrhundert eine beliebte Wallfahrt. 1802 wurde die Kapelle geschlossen, die Kopfreliquie kam 1805 in die Kirche im benachbarten Weiden - dem heutigen Stadtteil Broichweiden von Würselen -; diese Kirche wurde dann abgebrochen und ab 1900 durch eine neue ersetzt. 1815 gewährte Papst Pius VII. Ablass für die Verehrung Salmans, u. a. am ersten Sonntag im Mai. 1945 wurde die Reliquie gestohlen. Andere Reliquien sind in der Pfarrkirche in Würselen.
In der Woche ab dem 1. Mai finden noch heute in jedem der Ortsteile von
Würselen die Jungenspiele
- eine Mixtur
aus Maibrauchtum und Kirchweihfest - statt. Vor diesem Hintergrund scheint die Verehrung des Salman von Dobach eine
Umdeutung eines heidnischen Volksbrauches in christliches Brauchtum zu sein - was auch erklären würde, dass der
Salman-Kult sich nicht über die beiden Gemeinden hinaus ausgedehnt hat.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 15.07.2023
Quellen:
• Dieter P. J. Wynands: Geschichte der Wallfahrten im Bistum Aachen. Einhard-Verlag, Aachen 1986
• Christian Wiltsch aus 50181 Bedburg, E-Mail vom 2. Juni 2008
• Norbert Beinlich, E-Mail vom 22. Mai 2021
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.