Ökumenisches Heiligenlexikon

Severa und Gefährten

5 Gedenktag katholisch: 29. Januar

Name bedeutet: die Strenge (latein.)

Jungfrau, Märtyrerin
5. Juni 298 in Centum Cellae, heute Civitavecchia bei Rom in Italien


Antonio Tempesta: Severas Martyrium, Kupferstich, um 1590
Antonio Tempesta: Severas Martyrium, Kupferstich, um 1590

Severa war der rein legendären Überlieferung zufolge die Tochter des frommen christlichen Soldatenhauptmanns Maximus, der wegen seines Glaubens in der Zeit der Verfolgungen unter den Kaisern Diokletian und Maximian zur Zwangsarbeit in einem Bergwerk verurteilt worden war. Auch dort hielt Maximus aber an seinem Bekenntnis fest und gewann sogar viele andere Menschen für den Glauben. Deshalb wurden er und die von ihm Bekehrten, über 1000 Soldaten, - oder 120 Soldaten - durch den Präfekten Flavian zum Tod verurteilt und am 29. Januar in Centum Cellae - enthauptet. Wenig später wurden auch Maximus' Ehefrau Secunda, ihre Söhne Marcus und Calendinus sowie Severa gefangen genommen. Secunda starb schon während des Verhörs, ihre drei Kinder wurden geschlagen, bis sie den Geist aufgaben.

Maximus, Secunda, Marcus, Calendinus und Severa wurden demnach von Christen im antiken Ort Pyrgi - den heutigen Ruinen in Santa Severa, einem Ortsteil von Santa Marinella - begraben; der moderne Ort ist heute nach Severa benannt. Die über ihrem Grab im 5./6. Jahrhundert errichtete Kirche liegt heute unter den Grundmauern des dortigen, nach Severa benannten Kastells. In dem dort seit 1482 beherbergten Hospital wurden Severas Reliquien verehrt, bis sie 1674 unter den Altar der Kirche Santo Spirito in Sassia nach Rom übertragen wurden. Eine Armreliquie wird auch in Nuoro auf Sardinien verehrt.

Das älteste Dokument über die Gefangennahme, das Verhör und das Martyrium von Severa ist eine um 850 verfasste Handschrift im Kloster Farfa. Bis ins 11./12. Jahrhundert war der Gedenktag der 5. Juni, seitdem ist es der 29. Januar. Bei der Kalenderreform      Nach Abschluss und im Auftrag des => 2. Vatikanischen Konzils wurde im Jahr 1969 eine Liturgiereform in der römisch-katholischen Kirche durchgeführt; in diesem Rahmen wurden auch Änderungen im Römischen Generalkalender vorgenommen; der erneuerte wurde mit dem 1. Januar 1970 in Kraft gesetzt. wurden Severa und ihre Gefährten als historisch fragwürdig aus dem Martyrologium Romanum gestrichen.

Die Ruinen von Pyrgi in Santa Severa sind abgesperrt und nicht zu besichtigen. (2022)
Die Kirche Santo Spirito in Sassia in Rom ist täglich von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr und von 15 Uhr bis 19 Uhr geöffnet. (2017)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 06.08.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://it.wikipedia.org/wiki/Severa_di_Pyrgi - abgerufen am 20.07.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.