Sophia von Mailand
auch: Serapia, Sapientia
auch: von Rom
Gedenktag katholisch: 30. September
Übertragung der Gebeine nach Eschau im Elsass: 9. Mai
Niederlegung der Gebeine in Hagenau im Elsass: 10. Mai
Gedenktag orthodox: 17. September
Weihe des Tempels in Kiew
960: 11. Mai
Gedenktag armenisch: 4. August
liturgische Feier am 3. Donnerstag nach dem Verklärungssonntag
Gedenktag koptisch: 25. Januar
Gedenktag äthiopisch-orthodox: 25. Januar, 27. Juli
Gedenktag syrisch-orthodox: 25. Januar, 16. September, 17. September
Name bedeutet: die Weisheit (griech.)
Die Legende erzählt, dass die christliche Witwe nach dem Tode ihres wohlhabenden Mannes ihren Besitz an die Armen austeilte und dann Mailand verließ. In der Absicht, das Martyrium zu erleiden, ging sie mit ihren Töchtern Fides, Spes und Caritas nach Rom. Unter Kaiser Hadrian angeklagt, wurden die Töchter nach vielen Martern hingerichtet und an einem 30. September von ihrer Mutter in den Katakomben des Callistus bestattet; drei Tage später wurde auch sie selbst enthauptet.
Nach anderen Verzeichnissen der Märtyrerstätten ruhten die vier unter griechischem Namen an der Via Aurelia in den Katakomben unter der heutigen Kirche San Pancrazio; dies beruht darauf, dass hier tatsächlich das Grab einer - sonst unbekannten - Sophia ist.
Die Legende erläutert damit, was Paulus im Hohen Lied der Liebe
(1.
Korintherbrief 13, 12 - 13) erläutert: in der Ewigkeit werde ich völlig erkennen (
Die Legende
ist ohne jeglichen historischen Wert, wurde aber in viele Sprachen übertragen und weithin überliefert.Sophia
, die Weisheit
)
… Nun aber bleibt Glaube (Fides
), Hoffnung (Spes
), Liebe (Caritas
), diese drei.
Sophias Kult ist in Rom im 6. Jahrhundert
bezeugt. Sie wird oft mit der größten frühchristlich-byzantinischen Kirche, der Hagia Sophia in Konstantinopel - dem
heutigen Ístanbul - in Verbindung gebracht;
in Wirklichkeit gab es den Vorgängerbau schon vor der Verehrung der Sophia, sie ist die Kirche der heiligen Weisheit
,
nicht der heiligen Sophia, die gleichwohl in vielen orthodoxen Kirchen
- aus Unkenntnis - verehrt wird.
Der Überlieferung nach wurde ein Teil der Reliquien von Sophia - auch von denen ihrer Töchter Fides, Spes und Caritas wird dabei erzählt - 777 ins Frauenkloster nach Eschau im Elsass übertragen, wo sich die Überlieferung aber mit der über Sophia von Rom vermischt. Von dort hat sich der Kult in Deutschland verbreitet.
Besonders im Mittelalter ließen Menschen in Not und Bedrängnis Sophien-Messen
lesen, um sich ihrer Fürbitte zu
versichern.
Patronin der Witwen; in Not und Bedrängnis
Die vom Kloster verbliebene Kirche in Eschau ist im Sommer von 7 Uhr bis 21 Uhr, im Winter von 8 Uhr bis 19 Uhr geöffnet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 16.09.2023
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• Ekkart Sauser. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz (Hg.): Biographisch-Bibliographisches
Kirchenlexikon, Bd. XVII, Herzberg 2000
• Ramin Shafiai vom Martin von Wagner Museum in Würzburg, E-Mail vom 8. August 2013
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.