Ökumenisches Heiligenlexikon

Socius und Gefährten

auch: Sosius, Sossius
italienischer Name: Sossio

3 Gedenktag katholisch: 23. September
für Festus und Desiderius: 7. September

Name bedeutet: der Gefährte (latein.)

Diakon, Märtyrer
* in Misenum, heute Miseno bei Neapel in Italien
305 (?) in Puteoli, heute Pozzuoli bei Neapel in Italien


Socius war Diakon, der zusammen mit dem Diakon Festus aus Benevent und dem Lektor Desiderius aus Benevent des öfteren den Bischof Januarius von Neapel besuchte, der sich in der Zeit der Verfolgungen unter Kaiser Diokletian in Puteoli versteckte, um nicht erkannt zu werden. Eines Tages wurde Socius als Christ entlarvt, vor den Richter Dragontius gebracht, gefangen genommen und dazu verurteilt, im Amphitheater von Puteoli von wilden Tieren in Stücke gerissen zu werden. Januarius, Festus und Desiderius wollten Socius besuchen, wurden deshalb auch als Christen erkannt und zu derselben Strafe verurteilt. Als Proculus und seine Gefährten vor dem Richter protestierten, erlitten sie daselbe Schicksal: alle zusammen wurden, weil die Bestien sie verschont hatten, als Märtyrer in den heißen vulkanischen Quellen von Solfatara in Puteoli enthauptet.

>Basilika di San Sossio in Frattamaggiore
Basilika di San Sossio in Frattamaggiore

Socius ist möglicherweise identisch mit Sussus.

Die Reliquien von Socius wurden 855 in Miseno aufgefunden. 904 wurden sie in das neue Kloster Santi Severino e Sossio der Benediktiner nach Neapel gebracht, das nun - neben Severin von Norikum - auch ihm geweiht wurde. Nach der Auflösung des Klosters kamen die Reliquien 1808 in die ihm geweihte Pfarrkirche in Frattamaggiore bei Neapel.

Die Gebeine von Festus und Desiderius wurden zuerst außerhalb von Benevent bestattet, 824 kamen se in die Kathedrale nach Benevent und dann ins damalige Kloster Montevergine - heute das Priesterseminar - nach Capua.

Das Kloster Santi Severino e Sossio wurde 1799 von den durch die französische Revolution inspirierten aufständischen Sanfedisti besetzt, war dann Bildungseinrichtung und ist heute Staatsarchiv. Die Kirche wurde beim Erdbeben 1980 schwer beschädigt, nach der Renovierung ist sie seit 2014 wieder benutzbar.

Das Amphitheater in Pozzuoli ist täglich von 9 Uhr bis 16.30 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt beträgt 4 €. (2022)
Das Vulkangebiet mit den Schwefelquellen Solfatara kann nicht mehr besucht werden, nachdem 2017 das Kind einer italienischen Famiie Schranken überwunden hatte und dann ebenso wie seine Eltern beim Rettungsversuch starb. (2022)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 03.08.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 3. Band: [I]K-L. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1869
• https://it.wikipedia.org/wiki/Chiesa_dei_Santi_Severino_e_Sossio - abgerufen am 12.05.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Sossio_di_Miseno - abgerufen am 23.05.2022

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.