Stanislaus von Krakau
polnischer Name: Stanislaw
Gedenktag katholisch: 11. April
gebotener Gedenktag
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum Mailand und im Ambrosianischen Die Ambrosianische Liturgie entstand im 8. Jahrhundert unter orientalischem Einfluss, sie wird auf Ambrosius von Mailand zurückgeführt, von dem wohl die meisten Texte auch stammen. Sie wird v. a. in der Kirchenprovinz Mailand und im Bistum Lugano benutzt. Karl Borromäus förderte diese Sonderform, im Mittelalter wurde aus ihr auch die Gleichwertigkeit des Mailänder Erzbistums gegenüber Rom abgeleitet.
Teil des Bistums Lugano
Hochfest in Polen: 8. Mai
Gedenktag III. Klasse Im alten Messbuch entspricht die III. Klasse einem gebotenen Gedenktag. Grundsätzlich werden offiziell alle Klassen als „Feste” bezeichnet, da der Rang ja nicht durch das Wort „Fest”, sondern durch die Klasse gekennzeichnet wird.
Die Feste III. Klasse sind außerhalb der geprägten Zeiten (Advent, Weihnachtsoktav, Fastenzeit, Osteroktav) immer zu feiern, wenn sie nicht von einem Fest I. oder II. Klasse verdrängt werden. Innerhalb der geprägten Zeiten können sie in der Regel nur kommemoriert, aber nicht gefeiert werden.:
7. Mai, Todestag: 8. Mai
Übertragung von Reliquien in die Jesuitenkirche São Roque nach Lissabon: 25. Januar
in Gnesen: Übertragung der Gebeine: 27. September
in Gran / Esztergom: Übertragung der Gebeine: 6. Oktober
Name bedeutet: der im Lager Berühmte (slawisch)
Stanislaus wurde aus polnischem Ritteradel geboren. Die Jugend- und Ausbildungszeit verbrachte er in
Gniezno und
Paris. Nach seiner Heimkehr wurde er Priester
und Kanoniker in
Kraków und um 1071 Bischof daselbst. Einen Toten
habe er als Zeuge für einen Rechtsstreit um ein Grundstück der Kirche aus dem Grabe erweckt. Das Bestreben von König
Boleslaws II. dem Kühnen
, die Stellung des Bistums Gniezno zu stärken und die polnische Kirche nach ihrer
schweren Krise in den 30er-Jahren des 11. Jahrhunderts zu reorganisieren, bedrohten Besitz und Einfluss der Krakauer
Kirche, so dass sich Stanislaus an der Opposition gegen den König beteiligte. Mehrfach ermahnte er ihn wegen Grausamkeiten
und ehelicher Untreue, schließlich exkommunizierte er ihn.
Auf Befehl des Königs wurde Stanislaus - wohl mit Billigung des Erzbischofs von Gniezno - verurteilt, während einer Messe erschlagen und gevierteilt. Überlieferungen berichten, der König habe selbst das Urteil vollstreckt, weil seine Ritter sich geweigert hätten.
Während Stanislaus schon wenige Jahre später als Heiliger verehrt wurde, musste Boleslaw nach Ungarn fliehen - das wütende Volk vertrieb den König ob seiner Untat am Bischof -, wo er später auch starb 1. Vincentius von Kielce verfasste zwei Lebensgeschichten, sie spielten im 13. und 14. Jahrhundert für die Propagierung der Einheit Polens eine wichtige Rolle. Stanislaus ist einer der am meisten verehrten Heiligen in Polen. Seine Überreste befinden sich in der Kathedrale in Kraków.
Kanonisation:
Von Papst Innozenz IV. wurde Stanislaus am 8. September 1253 kanonisiert.
Attribute:
Schwert, auferweckter Toter
Patron
von Polen; bei Glaubenskämpfen; der Bistümer Kraków/Krakau, Lublin, Poznań/Posen, Warszawa/Warschau, Kielce, Płock,
Sandomierz und Tarnów
Bauernregel:
Wenn sich naht St. Stanislaus, / rollen die Kartoffeln raus.
1 ▲ Legendarischer Überlieferung zufolge, die im 15. Jahrhundert durch Dominikaner verbreitet wurde, wollte Boleslaw nach Rom reisen, um den Kirchenbann vom Papst lösen zu lassen, kam 1081 unterwegs ins Stift Ossiach in Kärnten, blieb dort unerkannt, verrichtete niedrigste Dienste, offenbarte auf dem Sterbebett sein Geheimnis und wurde dann in der Klosterkirche bestattet.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 19.02.2018
Quellen:
• Vera Schauber, Hanns Michael Schindler: Heilige und Patrone im Jahreslauf. Pattloch, München 2001
• Hiltgard L. Keller: Reclams Lexikon der Heiligen und der biblischen Gestalten. Reclam, Ditzingen 1984
• http://www.bauernregeln.net/mai.html nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler,
Stuttgart / Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb.
Aufl., Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
• Wilhelm Deuer: Pfarr- und ehemalige Benediktinerstiftskirche Mariä Himmelfahrt zu Ossiach - Kärnten, Verlag St. Peter,
Salzburg 2005
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der
Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.