Stefan Grelewski
Gedenktag katholisch: 9. Mai
nicht gebotener Gedenktag im Erzbistum München und Freising: 12. Juni
in Polen als Märtyrer der deutschen Besatzung 1939 bis 1945: 12. Juni
Name bedeutet: die Krone (griech.)
Stefan Grelewski hatte zwei Brüder, der neun Jahre jüngere Kasimir starb ebenfalls im KZ Dachau und wurde zusammen mit Stefan selig gesprochen.
Stefan trat im Alter von 18 Jahren ins Priesterseminar in
Sandomierz ein, ab 1919 studierte er an der
Katholischen Universität in Lublin. 1920 bis
1921 wirkte er im Zusammenhang mit der Volksbefragung über den Anschluss an Polen in Schlesien, 1921 wurde er in
Sandomierz zum Priester geweiht. Dann studierte er an der Universität in Lublin Kirchenrecht und promovierte 1924 in
Straßburg zum juristischen Doktor. 1925 wurde
er Generalsekretär der Gewerkschaft der Christlichen Arbeitnehmer in
Radom, 1928 dort Präfekt der Grundschulen für
Knaben, 1932 zusammen mit seinem Bruder Kasimir am staatlichen Jan-Kochonowski-Gymnasium. Er sorgte sich außerdem um
Arbeitslose, war auch Präsident des Verbandes der polnischen Intelligenz in Radom und war publizistisch tätig: 1927
gründete er die Zeitschrift Kennwort
, 1930 die Katholische Wahrheit
, zudem die Blätter Kleines Journal
,
Warschauer Courier
, Das Wort des Volkes
und andere. 1933 war er beteiligt an der Organisation des ersten
Katholischen Kongresses in Radom.
Nach dem deutschen Überfall auf Polen 1939 wurden die Universitäten geschlossen, Professoren verhaftet und die polnische Bildungsschicht liquidiert. Stefan wirkte jetzt illegal und heimlich im Untergrund, im Hauptberuf war er Rektor der Dreifaltigkeitskirche in Radom. Im Januar 1941 wurden er sowie sein Bruder Kasimir, ein Pfarrer und viele Lehrer verhaftet. Er wurde von der Geheimen Staatspolizei gefoltert und kam dann ins Konzentrtionslager nach Auschwitz - das heutige Oświęcim. Im Mai wurden die beiden Brüder ins Konzentrationslager nach Dachau gebracht, wo Stefan schon nach wenigen Tagen in den Händen seines Bruders an Hunger und Erschöpfung starb.
Stefan Grelewskis Urne liegt heute im Ehrenhain für Opfer des Nationalsozialismus auf dem Friedhof Perlacher Forst in München.
Kanonisation: Stefan Grelewski wurde am 13. Juni 1999 zusammen mit 107 weiteren polnischen Märtyrern des Nationalsozialismus von Papst Johannes Paul II. in Warschau seliggesprochen.
Die 1965 eröffnete Gedenkstätte Konzentrationslager Dachau ist täglich von 9 Uhr bis 17 Uhr zur Besichtigung geöffnet, der Eintritt ist frei. (2020)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 24.08.2020
Quellen:
• https://www.selige-kzdachau.de/index.php/selige/108-selige-maertyrer/stefan-grelewski - abgerufen am 21.07.2023
• https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2019-05/d-ueberraschender-graeberfund-von-polnischen-kz-priestern.html
- abgerufen am 21.07.2023
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.