Suchias
georgischer Name: Sukia - სუქია bzw. ႱႳႵႨႠ
armenischer Name: Սուքիասի - Sukias; für die ganze Gruppe: Սուքիասյանք - Suk’iasyank’
auch: Cychius, Hesychios
Gedenktag orthodox: 15. April, am Dienstag vor der Fastenzeit
Gedenktag armenisch: 27. August, 27. Oktober
liturgische Feier am Dienstag nach dem 2. Vorfastensonntag
bedacht in der armenischen Anaphora Als Anaphora (griechisch: Erhebung) wird das Hochgebet bezeichnet, das liturgisch auf das Abendmahl hinführt.
Name bedeutet: S: ?
L: der Leuchtende (latein.)
P: der sehr Ersehnte (griech.)
Suchias und seine 18 Gefährten - auch die Mesukevischen Märtyrer
genannt - sollen der Überlieferung nach Schüler
der heiligen Voskeank' - der vom Apostel Thaddäus geweihten Priester -
gewesen sein. Ihre Lebensgeschichte erzählt, dass sie von fürstlicher Herkunft waren und aus dem Volk der Alanen - die im
Kaukasus an der Nordostgrenze Großarmeniens lebten - stammten. Sie kamen demnach mit der Königin Sathenik nach Armenien,
als diese König Artašes heiratete.
Suchias und seine Gefährten - deren Namen überliefert werden mit Lukian, Polyeuktos, Andreas (Andria, Adrian), Anastasias, Talale (Thales), Theodorites, Juhirodian (Ivqirion), Jordan, Kondrates (Quadratus), Mimnenos, Nerangios, Jakob, Phoki, Domentian (Dimetius), Victor (Biqtor) und Zosima (Hosimus), in manchen Listen auch noch Antiochus, Sergius und Theodosius, dazu in der armenischen Überlieferung noch Diognet, Memas und zwei weitere - befanden sich im armenischen Königsschloss, als die heiligen Voskeank' in der Hauptstadt von Armenien ankamen, um den christlichen Glauben zu predigen; sie bekehrten sich und wurden getauft. Ihre Bekehrung gefiel aber der Königin nicht, sie verbot den heiligen Voskeank', den Palast weiterhin zu besuchen. Suchias und seine Gefährten verließen daraufhin die Königin und flohen mit ihren Meistern. Andere Fürsten folgten ihnen, fanden sie und luden sie ein, dem Christenglauben abzuschwören und zur Königin zurückzukehren; auf ihre Weigerung hin erschlugen die wütenden Fürsten die Priester, wagten allerdings nicht, auch Suchias und seine Gefährten zu töten.
Suchias und seine Gefährten blieben nun über vierundvierzig Jahre an diesem Ort beim Gebirge Sukavet, um ein asketisches Leben zu führen. Die Legende erzählt, dass nach dem Tod des Königs der Alanen der neue König namens Šapuh, Dazian oder Gigian die zum Christentum bekehrten Fürsten in ihre Heimat zurückbringen wollte: er sandte einen Trupp Soldaten, der die Einsiedler fand und zur Rückkehr einlud, dann mit Drohungen aufforderte, sich wieder zur heimatlichen Religion zu bekennen. Suchias und seine Gefährten aber blieben standhaft und nahmen das Martyrium auf sich.
Die Kritik sieht keine historische Glaubwürdigkeit in dieser Legende, weil die Königin Sathenik und der König Artašes der Zeit vor Christi Geburt angehören. Allerdings könnte man dies erklären, indem man dem Redaktor der Vita einen Irrtum in der Chronologie zuschreibt: dass er nämlich die ausländische, vielleicht alanische Herkunft von Suchias und seinen Gefährten mit der Ankunft der Königin Sathenik aus dem Land der Alanen in Armenien verband - einer Geschichte, die bei den Armeniern sehr bekannt war.
Glaubwürdiger wird die Legende nach der Chronologie von Moses Khorenaci, dem berühmtesten armenischen Geschichtsschreiber, der die Ankunft von Sathenik ungefähr auf das Ende des des 1. Jahrhunderts n. Chr. datiert. Da der König der Alanen, Šapuh, und seine Nachfolger Dazian oder Gigian sonst unbekannt sind, gibt es keine weiteren Einwände. In der Lebensgeschichte der heiligen Priester Voskeank' findet sich in Verbindung mit Tod und Begräbnis von Suchias und seinen Gefährten der Name von Valarš, dem armenischen König, der kurze Zeit nach ihrem Tod eine Stadt in der Nähe des Grabes der Heiligen gebaut habe; diese Stadt heißt nach dem König Valaršakert - das heutige Pasinler. Ein armenischer König Valarš regierte in den Jahren 116 bis 140: das erlaubt, das Martyrium von Suchias und seinen Gefährten zwischen 130 und 140 anzusiedeln, wie es Aucherian in seiner Vita auch tut.
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 14.11.2023
Quellen:
• Bibliotheca Sanctorum, Vol XII, Istituto Giovanni XXIII nella Pontificia Università Lateranense, Roma 1969
• Antonio Sagona, Claudia Sagona: An Historical Geography and a Field Survey of the Bayburt Province
Peeters Publishers, Leuven 2004
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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