Sulpicius II. von Bourges
Beiname: der Fromme
Gedenktag katholisch: 17. Januar
im mozarabischen Der mozarabische Ritus, auch „westgotisch” oder „altspanisch” genannt, ist eine Liturgie in der römisch-katholischen Kirche, die sich im 4./5. Jahrhundert auf der Iberischen Halbinsel entwickelt hat und heute noch an einigen Orten in Spanien praktiziert wird.
Der Name entstand nach dem Einfall der Mauren im Jahr 711, als die unter maurischer Herrschaft lebenden Christen – die „Mozaraber” – weiter ihren Glauben ausüben durften und damit auch diese Liturgie feierten.
Ritus: 18. Januar
in Bourges: Übertragung der Gebeine: 27. August
Name bedeutet: der Reinigende (Schwefelhaltige) (latein.)
Sulpicius war Sohn aus adeligem Geschlecht - denkbar, dass er mit seinem Amtsvorgänger Sulpicius I. verwandt war -, aufgewachsen am Hof von König Chlothar II. Er wurde Leiter der Priesterschule in Bourges, dann 618 Seelsorger der Soldaten von Chlothar II. - der erste Militärgeistliche im heutigen Frankreich - und ab 620 Almosenpfleger in der Pfalz. Um 624 wurde er - gegen einen Simonie praktizierenden Konkurrenten - zum Erzbischof von Bourges erhoben. Er setzte sich ein für den Übertritt von Häretikern und Juden zur Kirche, baute viele Kirchen und gründete nahe Bourges ein Kloster. 630 weihte er Desiderius zum Bischof von Cahors; sein Schüler Remaclus wurde auf seine Empfehlung hin Abt in Solignac. Im Alter setzte Sulpicius den Koadjutor Vulfoleudus als Verwalter seines Bischofsamtes ein, zog sich in das von ihm gegründete Kloster zurück und widmete sich nun ganz der Bekehrung von Juden und Häretikern.
Sulpicius wurde in der Kathedrale in Bourges bestattet. Seine Lebensgeschichte ist in zwei Abschriften aus dem 7. Jahrhundert erhalten. Die Verbreitung seiner Verehrung in ganz Nordfrankreich machte dann mehrere Vergrößerungen der damaligen Kathedrale nötig. In der Französischen Revolution wurden seine Reliquien vernichtet.
1641 gründete der Pariser Pfarrer Jean-Jacques Olier die Kongregation der Sulpizianer für WeltpriesterWeltpriester - oder auch Diözesanpriester - sind in der römisch-katholischen Kirche alle Priester, die keinem Orden angehören.. Daraufhin wurde im Stadtteil Saint-Germain-des-Prés die Kirche renoviert, die nun Sulpicius geweiht ist; sie zählt zu den bedeutenden Sehenswürdigkeiten in Paris und beherbergt eine der größten Orgeln Europas.
Patron von Bourges; der spätberufenen Priester; gegen Schmerzen, Gicht und Hautkrankheiten
Stadlers Vollständiges Heiligenlexikon
Die Kathedrale in Bourges ist täglich von 8.30 Uhr bis 19.15 Uhr - von Oktober bis März nur von 9 Uhr bis 17.45 Uhr - geöffnet; die Krypta kann nur im Rahmen von Führungen besucht werden, diese finden täglich um 10 Uhr, 11.15 Uhr, 14.30 Uhr, 16 Uhr und 17.30 Uhr statt, dafür beträgt die Gebühr 9 €. (2024)
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Autor: Joachim Schäfer
- zuletzt aktualisiert am 13.07.2024
Quellen:
• Chronik für Windows 5.11 - http://www.chronik.ch - abgerufen am 19.07.2023
• https://www.newadvent.org/cathen/14333a.htm - abgerufen am 19.07.2023
• Ernst Pulsfort. In: Friedrich-Wilhelm Bautz †, Traugott Bautz † (Hg.): Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon,
Bd. XI, Herzberg 1996
• http://www.kirchensite.de/index.php?myELEMENT=82768 nicht mehr erreichbar
• Charlotte Bretscher-Gisinger, Thomas Meier (Hg.): Lexikon des Mittelalters. CD-ROM-Ausgabe. J.B. Metzler, Stuttgart /
Weimar 2000
• Lexikon für Theologie und Kirche, begr. von Michael Buchberger. Hrsg. von Walter Kasper, 3., völlig neu bearb. Aufl.,
Bd. 9. Herder, Freiburg im Breisgau 2000
korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
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Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.