Ökumenisches Heiligenlexikon

Terentianus von Todi

italienischer Name: Terenziano

1 Gedenktag katholisch: 1. September

Name bedeutet: der Zarte (latein.)

Bischof von Todi, Märtyrer
* 55
1. September 138 (?) in Todi in Italien


Bild in der Pfarrkirche in San Terenziano
Bild in der Pfarrkirche in San Terenziano

Terentianus wurde der Überlieferung zufolge in hohem Alter Bischof von Todi - dort war die erste Kathedrale die Kirche Sant'Ilario, die heutige Kirche San Carlo. Der Prokonsul Leziano beschuldigte ihn - angestiftet von Flaccus, einem Priester des Jupitertempels - der Ausübung magischer Künste. Terentianus wurde festgenommen und Foltern ausgesetzt, aber er verleugnete seinen Glauben nicht. Deshalb wurde ihm die Zunge herausgeschnitten; aber nur der Prokonsul wurde dann stumm und starb kurz darauf. Sein Nachfolger stellte Terentianus - und dazu auch den Diakon Flaccus, den Terentianus inzwischen zum Glauben bekehrt und getauft hatte - zur Zeit von Kaiser Hadrian wieder vor Gericht und beide wurden verurteilt und enthauptet.

Silvestro de Agustino da Loreto: Flaccus, 1657, in der Pfarrkirche in San Terenziano
Silvestro de Agustino da Loreto: Flaccus, 1657, in der Pfarrkirche in San Terenziano

Die fromme Frau Laurentia und der Priester Exuperanus bestatteten nach einer Traumvision die Leichen von Terentianus und Flaccus an einem Ort namens Colonia vor der Stadt Todi - an der Stelle der heute den beiden geweihten Kirche San Terenziano e Flacco im nach Terentius benannten San Terenziano, einem Ortsteil von Gualdo Cattaneo.

Tatsächlich war Terentianus wohl im 4. Jahrhundert der erste Bischof von Todi; die Legende wurde vordatiert, um dem Bistum Todi ein ehrwürdigeres Alter zu geben.

Die erste Leidensgeschichte über Terentianus entstand im 6. Jahrhundert. 1260 wurden seine Gebeine nach Capricana gebracht, wo ihm auch eine im 16. Jahrhundert erbaute Kirche geweiht wurde.

Die Kathedrale in Todi ist täglich von 10 Uhr bis 12.30 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr geöffnet; der Eintritt in die Krypta beträgt 2 €. (2023)





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Autor: Joachim Schäfer - zuletzt aktualisiert am 13.08.2023

Quellen:
• Vollständiges Heiligen-Lexikon …, 5. Band: Q-Z. Herausgegeben von Johann Evangelist Stadler, Fortgesetzt von J. N. Ginal, B. Schmid'sche Verlagsbuchhandlung (A. Manz), Augsburg, 1882
• https://it.wikipedia.org/wiki/Diocesi_di_Orvieto-Todi#Vescovi_di_Todi - abgerufen am 01.09.2022
• https://it.wikipedia.org/wiki/Terenziano_di_Todi - abgerufen am 01.09.2022
• https://www.iluoghidelsilenzio.it/chiesa-di-san-carlo-todi-pg - abgerufen am 09.06.2023

korrekt zitieren: Joachim Schäfer: Artikel
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet das Ökumenische Heiligenlexikon in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://d-nb.info/1175439177 und https://d-nb.info/969828497 abrufbar.